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    Young Guns
    Bones

    VÖ: 03.02.2012 | Label: Pias/Rough Trade
    Text: Stefan Layh
    Young Guns - Bones

    Wenn Jon Bon Jovi noch mal blutjung wäre, dazu ein Brite und bereit, dieses Mal zwischen den ganzen „Whoo-hoa-hoas“ den holprigeren Weg einzuschlagen: Young Guns wären seine Band.

    Die Südengländer beherrschen nämlich die kleine Kunst, sich fast körperlos durch hochtrabende Hymnen zu spielen. Mit ihrem auf Stadionformat aufgeplusterten Alternative Rock gehen Young Guns niemals dorthin, wo es wehtun könnte. Gleichzeitig tun sie so, als könne das jeden Moment passieren. „Bones“ köchelt auf Albumlänge vor sich hin wie Alexisonsparflamme, weil es sorgsam klaffende Risse und offene Brüche vermeidet. Beispielsweise klingt das in Harmonien ersaufende „Learn My Lesson“, als wäre der Song Funeral For A Friend beim Leichenschmaus zwischen Scones und einem lauwarmen Tässchen Earl Grey eingefallen. Überhaupt sollten Young Guns den Werdegang ihrer Stilgenossen mahnend im Hinterkopf haben. Funeral For A Friend erlitten nach schwungvollem Karrierestart mit ihrer überschwänglichen Seefahrersaga „Tales Don’t Tell Themselves“ Schiffbruch. Seitdem kraulen sie orientierungslos auf der Stelle und reihen stoisch ein melodieduseliges, mediokres Album an das nächste. Okay, Young Guns sind: jung. Und man darf hoffen, dass sie noch die ein oder andere Patrone in der Trommel haben. Wie „Broadfields“, das für einen Moment mit einer garstigen Gitarre in ruhiger Gegend überrascht. Dann türmt sich dieser letzte Song auf zu einem effekthaschenden Endpunkt, der „Bones“ gerecht wird. Young Guns gehen nie aus der Tür, ohne vorher alle Pathos-Lampions anzuknipsen und ordentlich mit Herzschmerz geheizt zu haben. Wie gesagt: Der junge Jon Bon würde hier reinpassen. Shot through the heart.

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