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    The Icarus Line
    Wildlife

    VÖ: 04.11.2011 | Label: Cobraside/Cargo
    Text: Stefan Layh
    7 / 12
    The Icarus Line - Wildlife

    Da war es nur noch: einer. Früher war Joe Cardamone Hirn, Herz und Arsch seiner Band. Heute ist er The Icarus Line und macht fast alles selbst, bringt aber nicht alles zu Ende.

    Der Arbeitstitel „Joe Cardamone Versus The Icarus Line“ ließ schon erahnen, was kommen würde: Songwriting, Aufnahmen, Produktion und Mix von „Wildlife“ schreibt Cardamone sich selbst zu. Lediglich für die Vertonung seiner Visionen engagierte er vier Helfer. „They’ve called me the cocaine kid/ They’ve called me the never did/ They’ve called me the nigger man/ They stop calling at all”, torkelt Cardamones Stimme durch den ersten Song King Baby, den ein gedrosselter Groove bis zum Kinn in den Blues drückt. Zur metallischen Mandoline, die ihre feine Melodie direkt ins Mittelohr schneidet, droht er: „We’re coming in/ With the golden knives shaped like your fear/ We’re coming in.” Nur hereinspaziert! Nach geglücktem Start verliert Wildlife jedoch öfter den Faden. Die Produktion wirkt streckenweise fahrig, einige Songs sind eher schlampig skizziert als genial ausformuliert. Wildlife bleibt auf halber Strecke stecken zwischen einer Offenbarung wie dem Vorgänger Black Lives At The Golden Coast und einem Offenbarungseid. Zu selten erfüllt Cardamone die Hoffnung, er könne jeden Augenblick etwas Außergewöhnliches ausspucken und den üppigen Vertrauensvorschuss zurückzahlen. Wie bei All The Little Things, das wie ein tollwütiges Ferkel im Schlamm quiekt und die Perlen frisst, die David Bowie und Iggy Pop im Drogennebel der 70er liegen ließen. Oder wenn der Bass ungelenk durch den heftig pulsierenden Titelsong stolpert, dessen Name Cardamone zu einem Ohrwurm in die Länge leiert.

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