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    Omega Massif
    Karpatia

    VÖ: 16.09.2011 | Label: Denovali/Cargo
    Text: Sebastian Harth
    9 / 12
    Omega Massif - Karpatia

    Storytelling ohne Worte: Omega Massif positionieren sich im immer tieferen Sumpf der instrumentalen Musik.

    Anderswo werden hierfür Samba-Rhythmen oder krude Songstrukturen aus der Mottenkiste geholt. Omega Massif verlassen sich lieber auf ihre Erzählerqualitäten und schicken einen auf eine erlebnisorientierte Rundwanderung durch die Karpaten. Zum Glück muss man dabei nicht selbst durch Geröllfelder und reißende Sturzbäche kraxeln; eine entspannte Sitzhaltung und ein Quäntchen Vorstellungskraft reichen aus. Dann nimmt Karpatia einen mit auf einen Ritt durch Doom, Metal, Postrock und Sludge. Das weckt gute Erinnerungen an Pelicans „Australasia“ oder Russian Circles. Aber ehrlich müssen hier alle Vergleiche linken – Omega Massif erschaffen einen unverwechselbaren Klangkosmos und setzen ihn atmosphärisch in Szene. Das kann klingen wie der Song „Wölfe“, gehetzt und bissig, eben wie ein Rudel Wölfe auf erbarmungsloser Treibjagd durch einen dichten und dunklen Wald. Beklemmungszustände während der knappen dreieinhalb Minuten sind beim Hörer nicht ausgeschlossen. „Im Karst“ wandert von spröden Gitarren und einem staubtrockenen Schlagzeug angeschoben durch eine Dolinen-Landschaft, bis es sich nach knapp vier Minuten freispielt und eine Steinlawine lostritt, die ebenso lange über einen hinweg donnert. Dass hier nur drei der sechs Lieder die Zehn-Minuten-Marke knacken, ist erfreulich und trägt zur dichten, kompakten und gespenstisch greifbaren Atmosphäre bei, die Omega Massif auf Platte gebannt haben. Freunde der analogen Klangerzeugung dürfen sich übrigens über hochwertige 180 grüne Gramm Vinyl in dreifachem Gatefold-Cover freuen.