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    Maps And Atlases
    Perch Patchwork

    VÖ: 22.10.2010 | Label: Fat Cat/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Math-Frickler aus Chicago entdecken stolpernde Popsongs über diverse Umwege. Musik für Leute, die fast schon zu viel Musik hören.

    Die ersten EPs klangen noch anders, aber Maps & Atlases haben sich eine Richtung in den Kopf gesetzt, die eindeutig weggeht von Sechzehntelnoten mit Mucker-Soße. Perch Patchwork ist in etwa das, was passiert, wenn Verse-Chorus-Verse von allen Seiten attackiert wird, das Resultat aber schon von vorneherein feststeht: kurze Irgendwie-Popsongs, so richtig mit Melodie und Emotion. Beides spielt sich auf dieser LP frühestens auf den zweiten Blick ab, der dann allerdings gar nicht mal so scharf sein muss, um Spannung bis zuletzt zu gewährleisten.

    Maps & Atlases können gar nicht anders, als Bauklötze umzuwerfen, und Perch Patchwork wird selbst da von schroffen, folkloristisch anmutenden Rhythmen durchzogen, wo Songs wie The Charm eigentlich um Ruhe bitten. Die sachliche Stimme aus dem Taubenschlag gehört einem gewissen David Davison, der wohl auch noch für den Humor in der Band zuständig ist: Songtitel wie Will, Is und Was verraten wenig, Carrying The Wet Wood oder Israeli Caves gar nichts. Dafür weiß Davison, wo sich verschmitzte Feinheiten einstreuen lassen, und deshalb befallen Mini-Einsätze von Flöte, Glocken und Bläsern einzelne Songs wie Windpocken Kleinkinder.

    Einordnen lässt sich das alles nur schwer, von der Atmosphäre her überwiegt allerdings eine hektische Freundlichkeit, die ihre Entsprechung in den absichtlich heruntergespielten Rock-Momenten findet. Perch Patchwork ist eine Ode an die Ruhelosigkeit, ein Ideen-Pool, der zwischen fröhlichem Gezupfe und Gesang nicht aufhört in der Sonne zu glänzen.

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