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    The Posies
    Blood/Candy

    VÖ: 01.10.2010 | Label: Ryko/ADA/Warner
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12
    The Posies - Blood/Candy

    Ein so erhebendes wie feinsinniges Album, das dazu anregt, Stringfellow/Auer in die Reihe der großen Songwriter-Duos Marke Lennon/McCartney einzuordnen.

    Denn kommen diese beiden zusammen, um alle paar Jahre ohne Druck und Zwang ein neues Posies-Album zu schreiben und aufzunehmen, entsteht einfach Magisches. Aufgrund ihrer Herkunft aus der dreckigen Grunge-Epoche Seattles wird die Band bis heute häufig falsch eingeordnet, dabei würden die Songs von Blood/Candy in einer gerechten Welt den ganzen Tag auf WDR2 gespielt und zwar zwischen den Beatles, Nada Surf und Lemonheads. Harmonisch vollendet und kristallin schillernd ist dieser elegante Gitarrenpop, zugleich stilvoll zurückgenommen und doch melodisch überwältigend. Accidental Architecture ist ein Ausflug in leicht experimentelle, epische Gefilde, und das tolle Licences To Hide mit Lisa Lobsinger (Broken Social Scene) als Gastsängerin hat etwas Revue- und Queen-Haftes an sich. Wobei es den Posies eben gelingt, wie Queen zu sein und trotzdem menschlich bescheiden zu wirken.

    Im Kern regiert der vollendete, Folk-gefärbte Powerpop-Song in seiner Vollendung, mal auf beatleske Weise, mal satt getäfelt wie bei den Foo Fighters – Take Care Of Yourself hat die Anmutung von Everlong. Amüsant ist, wie immer wieder melodische Fragmente großer Hits angerissen werden. Der aufmerksame Goldgräber findet Stückchen von Oasis‘ Wonderwall und Milows You Don’t Know oder sieht die Eröffnungsszene der Stephen-King-Verfilmung The Stand vor sich, wenn Don’t Fear The Reaper von Blue Öyster Cult einsetzt. Wäre das alles Absicht, wäre es dezent gelöst. Sollten diese Spurenelemente Zufall sein, belegt das nur die Allmacht guter Popmusik.

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