Autolux
Transit Transit

Die Gelassenheit, mit der auf „Transit Transit“ Epigonen demontiert werden, nimmt einem den Atem. Die Vielschichtigkeit dieses Prozesses, die Differenzierung zwischen musikalischen Notwendigkeiten und nerdigen Details, macht das Album zu einem guten Begleiter auf dem Rest deines Lebens.
Dass überhaupt jemand nach Add N To (X) der Fusion aus Beats, Synthesizern und Gitarrenwänden noch einmal Leben einhauchen kann, ist ja schon eine Leistung. Diese gepaart mit dem Song-Gespür von Autolux katapultierte die Band ins Vorprogramm von PJ Harvey und Thom Yorke – perfekte Verortung inklusive. Wenn in „Supertoys“ der Geist Syd Barretts sein Haupt erhebt, sinkt „Transit Transit“ sanft auf ein imaginäres Samtkissen im Rockolymp. So sehr die drei Protagonisten ihre Rollen auf dem Weg durch die zehn Songs auch verteilen, so homogen, intim und unwiderstehlich wirkt die Reise. Und so schnell wie die Tracks erfasst werden können (Noise und Experiment hin oder her), so schnell brennen sie sich einem auch ins Unterbewusstsein. Vor allem Details wie reduziert geklimperte Klaviermelodien, pitchgenau gestimmte Toms oder prägnante Chöre bleiben im Gedächtnis. Die Detailbesessenheit erklärt sich nicht zuletzt durch die Zeit von sagenhaften sechs Jahren, die zwischen dem Debüt „Future Perfect“ und „Transit Transit“ liegen. Manchmal ist Zeit der wichtigste Faktor im Spannungsfeld zwischen enervierender Selbstverliebtheit und echter musikalischer Botschaft. Unnötig zu erwähnen, worum es sich hier handelt.