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    Kellermensch
    Kellermensch

    VÖ: 24.06.2011 | Label: Vertigo/Universal
    Text:
    Kellermensch - Kellermensch

    Ein Bandname, hinter dem sich musikalisch alles unterhalb der Fußsohlen verbergen könnte. Stimmt, aber die Dänen öffnen damit Herzen, Münder und kreative Horizonte

    Den alten Schrank mit den Schubladen wollen Kellermensch eigentlich auf dem Feuer ihrer lodernden Ideen verbrennen. Aber so ganz ohne geht es ja nicht. Kupplung treten, Twang-Gang rein: Schon das dreiminütige Intro verschweißt Rockabilly-Gitarre mit grenzwertigen Metal-Vocals und Streicherinterludium. Funktioniert – wer hätte das gedacht? Moribund Town schaltet gesanglich in den Indie-Modus und verbaut The Notwist auf dem Bandsound einer teuer produzierten Punkrock-Combo. Auch in diesem Song fahren Kellermensch an der üblichen Sollbruchstelle des Rocksongs für eine Melodienrast rechts ran – den Trick kennt man von Ausnahme-Songwritern wie Alain Johannes. Army Ants trägt sein Geheimnis schon im Namen, denn New Model Army kann diese Band auch. Statt den industriell pumpenden Army-Beat zu übernehmen, endet der Song als leichtfüßige Tanznummer. Nothing Left und The Day You Walked sind Songs von solcher Größe, dass Kellermensch damit das Meer teilen könnten. Man stelle sich die hypnotische Kraft von Tool vor, addiere dazu diabolische Streicher und eine Stimme mit der Intensität von Jeff Buckley. Dead End pendelt zwischen Metalcore-Treibsand und Avantgarde-Pop. Ein kaputtes Pianosolo zerstört zwar nicht den Song, aber die Vorstellung, ihn irgendwo einordnen zu können. Kellermensch sind genauso schaurig wie ihr Name und Dostojewskis Aufzeichnungen aus dem Untergrund, die dafür Pate standen. Das schöpferische Licht, das durch alle Ritzen in die Kellermenschenseele dringt, ist dagegen gleißend.

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