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    The Kits
    Lead Us Into Temptation

    VÖ: 08.07.2011 | Label: Pop Crime/Cargo
    Text: Oliver Schröder
    8 / 12
    The Kits - Lead Us Into Temptation

    Da steht sie vor einem, die Rock’n’Roll-Zeitmaschine im kontinentalen Overdrive. Das Internationale Lexikon des Punk haben alle Insassen auswendig gelernt.

    Mit Chris Bailey sitzt auch noch ein echter Zeitzeuge auf dem Rücksitz. Mit der Saints-Legende haben The Kits ein retrospektives Garagenpunk-Album aufgenommen haben, ohne den Rückspiegel auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Alles ist unverkennbar übersät mit den Fingerabdrücken des musikalischen Paten. Dazu steht die Band auch noch mit einem Bein in London, während gleichzeitig über den Köpfen riesige Detroit-Rock-Heiligenscheine hängen. Der Trip beginnt im Hier und Jetzt, denn anfangs verschnüren sie noch Shoegazing-Lärm mit einschneidenden Wäscheleinen aus primitiven, daher effektvollen Trommelschlägen. Anschließend wird das enge Korsett gelockert und einen Abstecher ins New York des Jahres 2001 gemacht. Die Strokes werden besucht, als sie noch knackig frisch klangen. Für Salvation läuft die Zeit wesentlich weiter zurück. Die Band steht in voller Ledermontur auf Ramones-förmigen Surfbrettern und legt damit einen vierminütigen Pop-Stunt hin. Nachdem die Jungs zeigen konnten, was sie so alles draufhaben, beginnt schließlich die Kür in Form eines wahren Stooges-Gottesdienstes. Vom animalischen No-Fun-Protopunk bis zur verruchten Gimme-Danger-Erotik haben Produzent und Band einen regelrechten Iggy-Pop-Schrein auf die zweite Plattenhälfte gekratzt: „I’ve got a Detroit feeling/ Taking over me“. Genau so klingt es auch. Gegen Ende bedanken sich die Kits dann noch einmal artig beim Mann an den Reglern: Modern Love ist eine bodentiefe Verbeugung vor This Perfect Day von den Saints.