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    Josh Ottum
    Watch TV

    VÖ: 08.07.2011 | Label: Tapete/Indigo
    Text:
    6 / 12
    Josh Ottum - Watch TV

    Das kleine Hamburger Tapete-Label gönnt sich einen mittelgroßen amerikanischen Songwriter. Die Pullunderfraktion entert die Plattenläden. Wenn alles gut geht.

    Josh Ottum residiert oberhalb der unsichtbaren Linie, die Könner von Möchtegerns trennt. Das ist eine gute Nachricht, denn das rückt ihn neben Dan Bern, Richard Buckner und andere Clubmitglieder, die all jenen so viel bedeuten, die auch nicht von ihrem Job leben können. Auch Ottum hat bereits ein sympathisches Album unterm Po, das ihn auf eine hoffnungsvoll erfolglose Karriere befördert hat, die jetzt die zweite Stufe zündet. Geschichten über Freunde, Feinde und Verschwägerte sind seine Homezone, und sein musikalisches Arsenal ist die Gitarre vor Fotoleinwand. Man kann zu Watch TV sein Herz ausschütten, die Steuererklärung machen oder eine Leiche verscharren. Nur Fernsehen gucken, das geht irgendwie nicht. Dazu ist zu viel los, dazu sägt irgendetwas an der Aufmerksamkeit. Nähere Betrachtungen zeigen: es sind echte Erfahrungen in individueller Form, das dem Abschalten im Wege stehen. Ottum hat einen Baukasten auf dem Schoß, mit dem er seine Songs zusammenschraubt, Strophe, Refrain, Strophe, und dazwischen Altkluges wie „Lots of lovely people become fools in the night“. Man kann die Verbindungsstellen sehen, das ist vielleicht sogar ein Problem, denn irgendwie ist der Sänger schon stolz auf seine Konstruktionen. Sie sind nicht wirklich miteinander verbunden, sondern ragen in den Raum. Wie unfertige Bauabschnitte eines Flughafenzubringers. Einzelne Songs, die Kollegen beeindrucken, aber sich schwer damit tun Teil deines Lebens werden wollen. Kein Wunder: Es ist ja auch schon Josh Ottums Leben.

    weitere Platten

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