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    Gingerpig
    The Ways Of The Gingerpig

    VÖ: 06.05.2011 | Label: Suburban
    Text: Dennis Drögemüller
    Gingerpig - The Ways Of The Gingerpig

    Ein Ex-Death-Metaller mit Funk- und Soul-Einflüssen macht ziemlich progressiven Classic Rock. Klingt erstaunlich? Klingt erstaunlich.

    Vorausgesetzt, man kann sich für ausufernde Instrumental-Passagen und sphärischen 70er-Jahre-Hardrock erwärmen, für den flüchtigen Konsum ist das nicht gedacht, was der Niederländer Boudewijn Bonebakker und seine Kollegen mit Gingerpig anbieten. Das Fundament von The Ways Of The Gingerpig bildet der versiert-magische Supergroup-Rock der beginnenden 70er, das Gerüst darauf spielfreudiger Progrock – allerdings nicht dessen kühl-intellektuelle Variante, sondern jene, die an der rotglühenden Hammond-Orgel die ganze Bandbreite von Ray Manzarek über Jon Lord bis Keith Emerson will. Auf dieser Grundlage passieren Songs, die man wie Geschichten erzählen kann: March Of The Gingerpig ist vorn und hinten einfach Bluesrock, dazwischen Orgelmanie, und in der Mitte sitzt ein barockes Interlude. The Pipedream und Digging With Bare Hands dagegen geben sich mit Funk und Soul anfangs betont cool und im Refrain dann dem Whiskey-Atem von Joe Cocker hin. Vor allem für Mucker, Nerds und Soundfetischisten sind diese Allstar-Tapeten ein Traum, Undefined Call ist bis auf die Knochen Genesis, Joe Cool (The Fool) kann sich die Jethro-Tull-Flöte im Solo einfach nicht verkneifen, und in Dimlighted Heart schlagen dann noch Bonebakkers Metal-Wurzeln durch: Ein überkandidelter vierminütiger Riff-Ritt auf Gitarre und Synthesizer ist die Folge, dann atmet der Song ebenso lange durch und gibt sich am Ende noch mal wie zu Beginn die Sporen. Das dieser ganze, wunderbar durchkomponierte Retro-Wust dann ziemlich natürlich klingt, ist, genau: erstaunlich.