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    The Boxer Rebellion
    The Cold Still

    VÖ: 04.02.2011 | Label: Absentee/Ada/Warner
    Text: Patrick Agis-Garcin
    8 / 12
    The Boxer Rebellion - The Cold Still

    Verstehe einer diese Band: Nach dem unerhofften Karrierekick bläst die britisch-australisch-amerikanische Union plötzlich mehr Trübsal denn je. Ein Trauerspiel auf hohem Niveau.

    Ein Blick in den Rückspiegel: Nachdem ihr Debüt Exits böse floppt und ihre damalige Plattenfirma zu allem Überdruss noch in der Veröffentlichungswoche die Segel streicht, veröffentlichen The Boxer Rebellion den Nachfolger Union mangels Alternativen auf eigene Faust – ohne große Erwartungen und zunächst ausschließlich digital, aber mit durchschlagendem Erfolg. Als erster Band überhaupt gelingt es ihnen, ohne Label und ausschließlich mit digitalen Verkäufen die Billboard-Charts zu knacken. Wenig später findet sich das Quartett bereits in Hollywood wieder und spielt sich in der Drew-Barrymore-Komödie „Verrückt nach dir selbst“. So schnell kann es gehen. Eine Erfolgsgeschichte mit Happy End also, sollte man meinen, aber die Protagonisten scheint all das vielmehr zu Tode zu betrüben – „The Cold Still“ ist ein ruhiger und beinahe untröstlicher Trauerkloß von Platte. Der balladeske Einstieg „No Harm“ gibt die Marschroute vor: Der Coldplay-mäßige Stadionbombast, der Union mitunter in seichtes Fahrwasser trieb, ist einer introspektiven Warte gewichen. Feuerzeuge bleiben da lieber in der Tasche, und selbst die wenigen Rocksongs mit den U2-Gitarren machen eher mit angezogener Handbremse Dampf. Nicht falsch verstehen: Mit großen Gesten und Weltschmerz wird dabei weiterhin nicht eben gegeizt. Doch die Musik hält dem Gewicht diesmal Stand. Auch ohne offen zur Schau gestellte Dringlichkeit gehen die hymnischen Klagelieder tiefer unter die Haut, als man es dieser Band zugetraut hätte.

    weitere Platten

    Ghost Alive

    VÖ: 23.03.2018

    Ocean By Ocean

    VÖ: 29.04.2016

    Union

    VÖ: 30.10.2009

    Exits

    VÖ: 03.05.2005