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    Telekinesis
    12 Desperate Straight Lines

    VÖ: 11.02.2011 | Label: Morr/Indigo
    Text:
    8 / 12
    Telekinesis - 12 Desperate Straight Lines

    Michael Benjamin Lerner kann nicht nur Album gewordene Zuckerstücke: Sein zweites ist deutlich bitterer, wenn man auch zweimal hingucken muss, um es zu erkennen.

    Aber Medizin auf einem Stück Zucker ist schließlich immer noch Medizin, auch wenn sich der süße Klumpen drum herum redlich Mühe gibt, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Vorweg aber: Hier überzeugt nichts niemanden vom Gegenteil der Tatsache, dass der knapp 24-jährige Wuschelkopf das Popsongwriting schon in jungen Jahren auf der Straße gefunden haben muss. Ähnlich wie auf seinem Debüt eben. Und obwohl er an vielen Stellen forscher, zupackender zu Werke geht – hier knarzig verzerrte Bässe, dort fies ziepende E-Gitarren und ein viel zu rumpeliges Schlagzeug – man kauft ihm den bösen Blick nicht ab. Zu knuffig die Melodien, zu süß Lerners Hundeblick. Man muss die Stimmungen mit der Lupe betrachten, um zu erkennen: etwas hält die Songs, zieht sie runter. Seit dem letzten Album hat sich Lerner von seiner Freundin getrennt, ist um die Welt gereist und hat sich in Berlin eingeschlossen, um Lieder zu schreiben. Vielleicht war er dabei einmal zu oft alleine, auf dem Debüt klang schließlich kein Song wie eine Version von Joy Division beim Nachmittagstee am Valentinstag. Auch sonst dürfen Milch und Honig zwar weiterhin alles verkleben, werden dabei aber auch ganz schön brutal durchgeschüttelt. In etwa so, wie Telekinesis das live machen (neuerdings übrigens mit Cody Votolato an der Gitarre). So braucht „12 Desperate Straight Lines“ ein paar Durchgänge mehr, um zu zünden. Die sollte man dem jungen Lerner allerdings zugestehen. Sie rücken seine Band schließlich in ein deutlich heller strahlendes Licht als bisher.

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