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    Ed Kowalczyk
    Alive

    VÖ: 09.07.2010 | Label: Ear
    Text:
    7 / 12
    Ed Kowalczyk - Alive

    Lange nach dem Schock über Chris Cornells grauenhaftes letztes Soloalbum erreicht uns nun der Soloerguss der ehemaligen Live-Zündschnur Ed Kowalczyk.

    Nach den teilweise recht dünnen und musikalisch grenzwertigen Platten des Soundgarden-Frontmanns oder von Bush-Sänger Gavin Rossdale sollte man vorsichtig im Umgang mit der Play-Taste sein, wenn man die Soloplatte einer 90er-Jahre-Größe im Laufwerk hat. Die Angst erweist sich bei Kowalczyk als unbegründet, denn Alive orientiert sich größtenteils an der Früh- und somit auch besten Phase seiner ehemaligen Band. Alternative Rock, der ein bisschen zu lange an der Pathossteckdose hing – also im Prinzip keine nennenswerten Überraschungen, nicht negativ, aber auch nicht positiv. Denn der alternative Teil und der dynamische Vortrag einer eingespielten Band fehlen hier schon in vielen Songs. Als Live-Fan kann man mit Alive trotzdem – wenn man Abzüge in der B-Note in Kauf nimmt – nicht viel falsch machen. Kowalczyk hat noch immer eine außergewöhnlich markante Stimme, seine Themen drehen sich nach wie vor hauptsächlich um Liebe und Spiritualität, und man wird das Gefühl nicht los, dass man alle diese Textzeilen schon mal auf vorherigen Platten von ihm gehört hat. Dazu passt auch, dass Songs wie Drive oder Grace belegen, welch großen Anteil Kowalczyk am Songwriting seiner ehemaligen Band hatte. Ein recht pikantes Detail, schließlich befindet er sich gerade mit dem Rest der Band wegen genau dieses Themas in einem ordentlichen Rechtsstreit. Hört man sich die letzten Alben von Live hingegen noch mal an, stellt sich die Frage, ob diese Platten den Kampf um die Songwriting-Credits überhaupt wert sind.