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    Devil Sold His Soul
    Blessed & Cursed

    VÖ: 09.07.2010 | Label: Century Media
    Text:
    8 / 12
    Devil Sold His Soul - Blessed & Cursed

    Im Spannungsfeld zwischen Postrock, Metal und Screamo ist noch Platz. Devil Sold His Soul suchen nach harter Musik in gewagter Kombination – und finden sie.

    „Postcore-Wellness-Album“ klingt scheiße, trotzdem trifft es Blessed & Cursed. Das gute alte Spiel mit der Laut-Leise-Dynamik beherrschen Devil Sold His Soul besser als viele andere, denn hier ist Leises leiser und Lautes lauter. Die dezente Klangmalerei liegt ihnen, und bewusst verschwenden die fünf Briten diese stille Seite nicht für kurze Pflichtintros. Lieber machen sie wie in Crane Lake und A Foreboding Sky ganze Songs daraus. Frozen hält es bis zur Halbzeit aus mit den ganz zarten Tönen. Nur ein sanfter Schlagzeugbeat trägt Ed Gibbs‘ ätherische Vocals hier nach vorne, bis der ganze Trupp mit irrem Geschepper und wahnwitzigem Geschrei in eine imaginäre Schlucht zu stürzen scheint. Infernalisch ist das schon, aber nicht frei von Hoffnung. In der Traumwelt, die Devil Sold His Soul zwischendurch mit ihrem Ambient-Postcore kreieren, wartet mindestens ein warmer Bergsee. Vier der hier Aktiven waren früher bei Mahumodo, übrigens auch Keimzelle der heute in Los Angeles wohnenden Shels. Trotz der Schöngeistigkeit ihrer Kinderstube überwiegt auf Blessed & Cursed angestrengte Hyperaktivität am Mikrofon. Damit gelangt man auch zu dem Faktor, der die Geister scheiden wird. Speziell in The Disappointment macht Gibbs keinen Hehl daraus, was der Titel für sein Seelenheil bedeutet – auszuhalten ist seine Demontage von bunten Luftschlösser dagegen kaum. Ihren Mut zur großen Melodie beweisen Devil Sold His Soul mit polyphonem Gesang, die Fähigkeit zur kontrollierten Selbstzerstörung auch. Vielleicht ist gerade das der Reiz dieser wunderschön nervigen Platte.

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