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    Robert Francis
    Before Nightfall

    VÖ: 18.06.2010
    Text: Nadine Lischick
    9 / 12
    Robert Francis - Before Nightfall

    Robert Francis muss viel geweint haben. Das hört man nicht nur seinem Album an, man sieht es auch.

    Die vier traurigsten und verheultesten Augen der Welt blicken einen nämlich an, wenn man das Booklet seines Majordebüts Before Nightfall aufschlägt. Zwei davon gehören zu Francis selbst, die beiden anderen seiner Ex-Freundin. Und von der handelt dann auch ein Großteil der Songs. Vom emotionalen Chaos einer jungen Liebe, die einfach nicht sein sollte. Seinen Liebeskummer verpackt Francis in Roots-Rock, Blues und leicht folkige Singer/Songwriter-Balladen. Und was beim ersten Hören lediglich „ganz nett“ wirkt, wächst mit jedem Durchgang, gewinnt an Tiefe und Intensität. Kein Wunder, eigentlich: Was echter Blues ist, hat der 22-jährige Francis von Ry Cooder gelernt. Der kaufte ihm auch eine erste Slide-Gitarre. Danach gab ihm John Frusciante Gitarrenunterricht, sein Debüt spielte er mit 19 Jahren ganz alleine ein. Before Nightfall ist allerdings keineswegs ein selbstmitleidiges Trauerspiel, Francis blickt genauso hoffnungsvoll in die Zukunft. „I know that I am young/ But I will love again“, heißt es in Hallways. Später lässt er seine kratzige Stimme wütend kreischen. Aber ganz gleich, ob nun in mit Streichern untermalten Balladen wie Mescaline oder in Uptempo-Nummern wie Keep On Running: Francis‘ Herz hört man mit jedem Wort und jeder Note schlagen. Und das eigene schlägt gleich mit. „Honey I‘ll be gone before the nightfall“, singt er, und man möchte mit ihm gehen. „Darkness be my friend tonight“, fordert er, und man möchte ihm ein Licht anmachen. „Good love is hard to find“, weiß er, und man will ihm bei der Suche helfen. Ba-bumm, Ba-bumm, Ba-bumm.