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    Celeste
    Morte(s) Nee(s)

    VÖ: 28.05.2010 | Label: Denovali/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Celeste - Morte(s) Nee(s)

    Der kälteste Brocken misanthropischer Musikdarbietung trägt immerhin einen schönen Namen: Celeste.

    Hier ist Post-Hardcore schwanger mit Black Metal, Sludge und Noise Rock. Und zwar gewollt. Es zählt weniger der Song an sich als die eisige und hasserfüllte, fast paranoide Grundstimmung, die „Morte(s) Nee(s)“ durchzieht. Ein Abrufen von negativen Emotionen bar jeglicher Logik und jenseits von Hemmschwellen. Celestes neustes Werk schließt somit thematisch an die Vorgänger „Pessimiste(s)“, „Nihiliste(s)“ und „Misanthrope(s)“ an, ist letztlich aber doch noch ein Stück düsterer ausgefallen. Die Gitarrenwände sind durchweg dissonant, oft schleppend, meist nicht auf Anhieb durchschaubar. Das recht komplexe Schlagzeugspiel sorgt noch am ehesten für Abwechslung, hält die Geschwindigkeit unten. Die Übergänge zwischen den einzelnen Songs sind so fließend, dass man Anfangs Probleme hat, sich zwischen den Tracks zu orientieren. Das verstörende „(S)“, ein Doom-Metal-lastiges Instrumental, begleitet von gesampelten Schreien einer panischen Frau (vermutlich die Vergewaltigungsszene aus „Irreversible“), sticht hervor und unterstreicht mit seinem Titel erneut die merkwürdige Plural-Fixierung der Franzosen. Auch „De Sorte Que Plus Jamais Un Instant Ne Soit Magique“, mit dem „Morte(s) Nee(s)“ schließt, unterscheidet sich vom Rest: Neben seiner außerordentlichen Länge kommen Piano und Violine zum Einsatz, zwei Mitglieder von Fragments De La Nuit, einer französischen Neo-Klassik-Band, helfen hier aus. Ein interessanter Kontrast und ein spätes Brechen mit der zu Anfang verfolgten Stringenz. Menschen ohne Harmoniebedürfnis werden mit Celeste sicher schnell warm, ein besonders dickes Fell ist für „Morte(s) Nee(s)“ aber in jedem Fall Grundvoraussetzung.

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