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    Jeniferever
    Silesia

    VÖ: 11.03.2011 | Label: Monotreme/Cargo
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12

    Dieser kristallklare, dynamische Postrock von Jeniferever ist die eierlegende Wollmilchsau für alle, die Wumms ohne Wut wollen.

    Es klingt schließlich schon manchmal wie die Klangwand von Isis, was auf „Silesia“ passiert. Türmt sich auf. Riesenhaft. Nur: Hier fängt niemand an zu schreien, obwohl man das häufig erwartet. Kristofer Jönson singt, und das mit diesem Timbre eines jungen Mannes, der vollkommen erstaunt und ehrfürchtig und zugleich in sich ruhend auf dem Gipfel des Berges steht und auf Gottes fantastische Schöpfung schaut. Das schroffe Bergmassiv auf dem Cover erinnert an das hervorragende Poison-The-Well-Album „Versions“, doch diese Musik hier füllt das Bild besser aus.

    Es ist, als hätte man den stimmlichen Frieden von Death Cab For Cutie oder Nada Surf in ausschweifenden, verträumten Postrock implantiert – und immer dann, wenn er zu zerfasern droht, mit einem Hauch von Noise-Steroiden aufgepumpt. Jeniferever aus Uppsala in Schweden gehen intuitiv sicher mit den Mitteln um, die auch Mogwai oder Explosions In The Sky benutzen, spielen trotz Songlängen von bis zu neun Minuten keinen Ton zuviel und wachsen mit jedem Hören genauso, wie sie einen einfach nur tröstlich begleiten. Silesia ist so straff wie orchestral und so präzise wie verspielt. Es lebt auf den höchsten Gipfeln in Wolkenkuckucksheim und ist zugleich mit einem breiten Fundament in all den epischen Rocktraditionen verwurzelt, die solche Massive tragen können. Es unterhält ohne Reue und hinterlässt einen mit dem Gefühl, dass man sich mit der Welt versöhnen könnte. Und ehrlich gesagt: Das ist schon sehr viel mehr, als man normalerweise von Musik erwarten kann.

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