0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Tephra
    Tempel

    VÖ: 18.02.2011 | Label: Golden Antenna
    Text: Maik Mearten
    7 / 12
    Tephra - Tempel

    Nur nicht zu eingängig: Tephra verstecken all ihre Liebäugeleien mit schwer angesagtem 70er-Jahre-Retrorock hinter Bergen aus Doom-Wahnsinn.

    Aber da jeder, der schreit, auch mal Luft holen muss, und ein Song kein Song mehr ist, wenn fünf Minuten lang die Gitarre kreischt und sonst nichts mehr zu hören ist, hilft alle Verschleierungstaktik nichts. Die Band aus Braunschweig trägt zumindest heimlich Schlaghosen und unter der Metalkutte manchmal Batikshirts. Da ist zum Beispiel der coole Kopfnicker-Groove am Beginn von Agra, da sind die psychedelisch wabernden Gitarren von Ghost und schließlich eine titelmäßige Anspielung auf das beste Livealbum von Led Zeppelin: „How The West Was Lost“. Trotz aller Verweise auf die goldene Zeit der Rockmusik dominiert auf „Tempel“ meist Doom der härteren Sorte. Gesangstechnisch bewegen sich Tephra in den Sludge-Sümpfen des amerikanischen Südens, irgendwo zwischen Crowbars Kirk Windstein und Eyehategods Mike Williams. Auch sind die Riffs eher Schwermetall als rollende Steine, und das Aggressivitätslevel ist eher „Auf die Fresse!“ als „Komm tanzen!“ Trotzdem entwickeln Songs wie das bereits erwähnte „Agra“ oder der dröhnend-kontrollierte Wutausbruch Chains And Pounding Hooves eine eigentümliche Eingängigkeit, was zum großen Teil an der wunderbar harmonierenden Rhythmusfraktion liegt. In den rein instrumentalen Stücken wie „City Immersed In Dust“ schleicht sich zwar Redundanz ein, die durch ein wenig Mut zum kurzen Song hätte vermieden werden können. Aber das ändert nichts daran, dass Tempel so gut flutscht wie Doom eben flutschen kann, ohne sich allzu weit von den eigenen Wurzeln zu entfernen.

    weitere Platten

    A Modicum Of Truth

    VÖ: 12.10.2007