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    Codes In The Clouds
    As The Spirit Wanes

    VÖ: 14.01.2011 | Label: Erased Tapes/Indigo
    Text: Patrick Agis-Garcin
    6 / 12

    „Wenn der Geist schwindet, nimmt die Form Gestalt an“, erklärte schon der große Trinkerpoet Charles Bukowski über die Kunst an sich. Als Gebrauchsanleitung für das zweite Album von Codes In The Clouds bedeutet das: zum Genießen bitte den Kopf ausschalten.

    Ansonsten könnte man sich nämlich schnell zu viele Gedanken über die mangelnde Einzigartigkeit dieses Schauspiels machen: Schimmernde Gitarrenkaskaden spinnen hübsche, raumgreifende Melodiebögen – alles wie gehabt und irgendwo schon mal besser gehört. Zum Beispiel bei den texanischen Kollegen Explosions In The Sky, an die Codes In The Clouds nicht nur rein namenstechnisch erinnern, wenngleich Detonationen und Unwetter im ruhigen Wolkenhimmel von As The Spirit Wanes meist ausbleiben.

    Dass die Band wie in Washington mit Nachdruck eine Schippe Gitarren drauflegt, ist tatsächlich eher die Ausnahme. Ohnehin ist es ein gänzlich anderer Ausreißer, der hier verzückt: Dem erfrischend simplen und unprätentiösen Harmoniereigen Look Back, Look Up fehlt es zum lupenreinen Indiepop-Kleinod im Prinzip nur noch an einer Stimme. Doch der Gastauftritt von Paul Mullen (Ex-Yourcodenameis:milo) auf dem Remix-Album Paper Canyon Recycled bleibt ein bislang einmaliges Experiment, und eben solche werden hier bei aller handwerklichen Versiertheit schmerzlich vermisst.

    As The Spirit Wanes wahrt allzu große Linientreue und findet sich mit seinem Status als unauffälliger Genre-Vertreter ab, ohne auch nur einen Funken Originalität zu versprühen. Dass das Album bisweilen trotzdem mehr Freude bereitet, als es eigentlich dürfte, ist abseits aller Logik dann wohl ganz in Bukowskis irrationalem Sinne.

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