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    The Pollywogs
    Dirty Words & Dirty Sex

    VÖ: 12.11.2010 | Label: Tro/Entertain/Cargo
    Text: Maik Maerten
    7 / 12

    Aus den Garagen dieser Welt ist schon viel Gutes gekommen. Ein Blechverschlag in Köln darf sich jetzt in diese illustre Runde der Musikerschmieden einreihen.

    Dass The Pollywogs nicht aus England, Schweden oder New York kommen, lässt sich auf den ersten Blick allerhöchstens an den uninspirierten Songtiteln erkennen, die sich auf Dirty Words, Dirty Sex versammeln. Zwischen You, You + Me und dem von einem Queens-Of-The-Stone-Age-Poster geklauten Spruch We Are Here To Fuck With You gibt es in Sachen kreatives Schreiben kaum einen Ausreißer nach oben.

    Aber wen juckt das, wenn der Rest stimmt. Und The Pollywogs spielen sich ansonsten versiert – und manchmal ein bisschen zu abgebrüht – durch all die Jahrzehnte, in denen die Garage der Ort war, wo alle großen Rockbands mal angefangen haben. Der rote Faden ist die punkige Rotzigkeit, mit der sich Sänger Bryan Kessler fast aller Songs bemächtigt, egal ob darunter ein halbverzerrtes Schunkelstück wie I’m Waiting oder die große Rockgeste à la Easy liegt.

    Dazu kommt die pubertäre Freude an der simplen Provokation. Auch wenn es im Jahr 2010 niemanden mehr die Schamesröte ins Gesicht treibt: Die Melodie, zu der Kessler in Our Love Is gefühlte zwei Dutzend Mal mit immer größerer Freude die Zeile „How many dicks did you suck?“ skandiert, geht schön ins Ohr. Abseits vom ewig stürmenden und drängenden Rock’n’Roll leisten sich The Pollywogs die angenehm unaufdringliche Akustikpop-Nummer Only Who Dares und den schleppend-schiefen Noiserocker You + Me. Das bringt ein wenig Abwechslung in den dreckigen Schuppen, so dass sich nicht bereits nach der Hälfte der 15 Songs gepflegte Langeweile einstellt.