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    Frankie Rose
    Frankie Rose & The Outs

    VÖ: 05.11.2010 | Label: Memphis/PIAS/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Während ihr das hier lest, spielt Frankie Rose irgendwo schon wieder neue Songs ein oder gründet eine Band. Angerissener Lo-Fi-Surf ist ihre Spezialität, und ihr Arbeitstempo schüchtert ein.

    Frankie Rose scheint eine ausgesprochen coole Person zu sein. Große Sprüche oder glamouröse Fotos sind von ihr bisher nicht überliefert, dafür spricht ihr Output Bände. Als Schlagzeugerin und Gitarristin wirkte sie nacheinander bei Vivian Girls, den Dum Dum Girls und Crystal Stilts mit und veredelte deren erfrischend rabaukige Garagenalben mit zartschmelzenden Vocals und spartanischer Instrumentierung.

    So eine Vergangenheit macht schon in etwa klar, wohin die Reise auf ihrem Solodebüt gehen wird, und tatsächlich ist das unbetitelte Album wieder ein nachlässig zusammengeflicktes Indie-Paket, das seinen Charme aus allerhand Halbfertigem bezieht. Roses Lieblingsausdruck ist eine Art Girl-Group-Glück aus dem Schleuderwaschgang, dick mit Reverb unterlegt und mit Minimaltexten gesprenkelt. Die scheinbare Vorläufigkeit der kurzen Songs entpuppt sich bei wiederholtem Hören als echte Stärke, denn sie fängt komplexe Emotionen ein, ohne dabei so etwas wie Niedlichkeit aufkommen zu lassen.

    Große Teile der LP haben ohnehin nichts mit der Saccharin-Seite des Genres am Hut und bestehen stattdessen aus gespenstisch gezupften Saiten und verträumt geflüsterten Selbstgesprächen. Die darin artikulierten Gedanken und Gefühle sind eindeutig Frankie Roses eigene und versetzen den Hörer in eine Stimmung, die von überraschender Intimität geprägt ist. Am Ende ist keiner der elf Songs am falschen Platz und die Welt um ein spannendes Album reicher.

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