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    Helloween
    7 Sinners

    VÖ: 29.10.2010 | Label: Sony
    Text: Jens Mayer
    6 / 12

    Natürlich ist Melodic-Speed-Metal auch innerhalb der Metalszene umstritten. Zu Recht.

    Das Meiste, was unter diesem Banner veröffentlicht wird, scheint in einer Parallelwelt zu entstehen, die für Normalsterbliche alle Peinlichkeiten in sich vereint, die Metal-Klischees hergeben. Die Hamburger Helloween konnten Mitte der 80er mit ihren Keeper Of The Seven Keys-Alben jedoch zwei Referenzwerke schaffen. Hier trafen virtuose Instrumentalisten auf talentierte Songwriter und besaßen auch noch Selbstironie. Aus diesen Platten sprühen Energie und Wahnsinn.

    Nach dem Ausstieg von Gründer Kai Hansen und Sänger Michael Kiske schlugen sich Helloween jahrelang mit einer neuen Selbstfindung herum, die 2005 in das Doppelalbum Keeper Of The Seven Keys – The Legacy mündete. Dass die Band dafür alte Hits mit Pop-Arrangements und Orchester einspielte, sagt jedoch mehr über ihren Status als ihre Merkbefreitheit. Ähnlich wie Rage ziehen Helloween eben Scharen von Rockern „im besten Alter an“, die auf Schlagzeug-Hall, Hardrock-Riffs, Kitsch-Keyboards und simple Refrainzeilen stehen, wie sie auch auf 7 Sinners im Opener Where The Sinners Go oder der platten Single Are You Metal? zu hören sind.

    Besonders im zweiten Albumteil blitzen zwar immer wieder Momente auf, die an bessere Zeiten erinnern (bis zum Selbstzitat-Solo in Far In The Future), aber wenn man Songs wie Raise The Noise mit einem völlig deplazierten Querflötensolo ins Lächerliche zieht oder das solide If A Mountain Could Talk nach fünf Minuten noch einmal eine überzuckert-dramatische Orchestrierung erhält, reicht es auch nicht, das zweite Auge zuzudrücken.

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