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    Love Amongst Ruin
    Love Amongst Ruin

    VÖ: 10.09.2010 | Label: Ancient B/EMI
    Text:
    8 / 12

    Auf den Tag genau drei Jahre nach seinem Rausschmiss bei Placebo debütiert Ex-Drummer Steve Hewitt als Frontmann. Das macht er gar nicht schlecht.

    Love Amongst Ruin beginnt gleich mit einer Bombe: Die erste Single So Sad (Fade) ist eine echte Alternative-Peitsche alten Schlages, mit feisten Drums, dicken Gitarren und mitreißendem Leadgesang mit schmissiger Hook. Hoppla, denkt man da, hier hat aber jemand seine neue Bestimmung gefunden. Diese hohe Qualität kann zwar nicht ganz gehalten werden – schon bei Nummer zwei, Alone, wird es deutlich banaler, da klingt Hewitts Sextett plötzlich wie ein Placebo-Klon in doof.

    Und doch verstecken sich unter den zehn Songs einige Überraschungen. Vor allem dann, wenn sich Hewitts Band von den großen Vorbildern löst und eine eigene Identität entwickelt. Wie in Running, einer äußerst fetzigen Mixtur aus QOTSA-Riffs, polterndem Drumming und einer futuristisch-düsteren Nine-Inch-Nails-Klangästhetik. Diese Beispiele zeigen schon: Der Spannungsbogen ist so weit wie die unüberhörbaren Einflüsse dieser sehr zeitgenössischen und doch geschichtsverbunden aufspielenden Alternativerock-Band. Erstaunlich eigenständig gerät indes Hewitts Gesang, obwohl er oft durch eine Vielzahl von Effektschleifen gejagt wird. In seiner Stimme stecken Druck, Dringlichkeit, Energie und viel Bauchgefühl für die passende Atmosphäre. Mit Love Amongst Ruin definiert der mutige Drummer somit zwar keine neue Rock-Nische, agiert aber auch nicht schlechter als vergleichbare Bands.

    Da wünscht man ihm viel Erfolg – und beim nächsten Album noch mehr richtig starke Songs. Erste Beispiele dafür, dass er es kann, hat er hiermit abgeliefert.

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