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    Deer Tick
    The Black Dirt Sessions

    VÖ: 17.09.2010 | Label: Fargo/Naive
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12

    Pavement brauchten auch ein paar EPs und ein Album Vorlauf, um ihr Meisterwerk abzuliefern. Deer Tick wären dazu reif genug, gehen aber lieber einen trinken.

    Ihre Mischung aus Indierock und Americana-Elementen wirkt, als wenn sie kurz nach dem Aufstehen mal eben auf ein Stück Klopapier gekritzelt worden wäre: spontan, leidenschaftlich, aber auch verkatert und mutlos. So ist The Black Dirt Sessions leider nicht die düstere Countryrock-Variante von Crooked Rain, Crooked Rain geworden, die es hätte werden können.

    John McCauley klingt wie I Am Kloots John Bramwell nach zehn Schachteln Zigaretten und scheint sich nicht die geringste Mühe geben zu wollen, Haltung zu bewahren. Wahrscheinlich ist es auch volle Absicht, dass es mit Choir Of Angels dem schwächsten Song überlassen wird, die Platte einzuleiten. Danach folgt aber das eine oder andere Goldstück unterschiedlicher Größe. Mittendrin landet sogar ein dermaßen großer Brocken auf dem Tisch, dass der Melodiesuchende einen wahren Rausch erleben kann. Bei Mange grooven Deer Tick zunächst leichtfüßig über eine Whiskeylache aus Southern Rock, stampfen ein paar Mal mit dem Fuß rein, um sich am Ende hemmungslos im Hochprozentigen zu suhlen, sodass der Song nur noch ausgeblendet werden kann. Die Songfarbe ist Schwarz, es geht um den Sinn des Lebens, also um Leidenschaften, Trinken, Abschied, Tod und Weitertrinken. Der Mythos vom amerikanischen Traum, in dem man alles erreichen kann, wird hier in eine Version für Verlierer umgemünzt, deren Stillstand ehrlicher ist als ewig zur Schau gestellte Siegerposen.

    Für den großen Geniestreich muss als Nächstes aber ein Schritt nach vorne kommen.

    weitere Platten

    Negativity

    VÖ: 27.09.2013

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