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    Rocketchief
    Rise Of The Machine

    VÖ: 16.09.2010 | Label: Fastball/Sony
    Text:
    5 / 12

    Wenn amerikanisiert das Gegenteil von ambitioniert wird: Die Münsteraner Rocketchief schießen mit dem Dicke-Hose-Rock ihres Debüts am Ziel vorbei.

    Dabei wurde der Abflug akribisch vorbereitet. Die Besatzung beherrscht ihre Instrumente blind, die Kommandozentrale ist in der Oldenburger Tonmeisterei eingerichtet, und als Zielkoordinaten sind Schweine-, Metal-, Retro-, Blues- und Stonerrock eingestellt. Doch die 13 Stücke von „Rise Of The Machine“ führen weder nach Detroit noch in die kalifornische Wüste, sondern ziemlich genau ins Mittelmaß des Hardrock. Statt Arena-Atmosphäre und Wüstenstaub atmen Rocketchief die Luft der westfälischen Landstraße. Immerhin gibt es dort genügend Bandcontests zum Durchtanken. Spitzenwerte beim Applaus-O-Meter sind programmiert. Weil Bass und Schlagzeug so richtig Dampf machen. Weil der eine Gitarrist so richtig dreckige Riffs rausrotzt, während der andere seine Finger filigran von AC/DC und Black Sabbath bis Volbeat und Wolfmother fliegen lässt. Und nicht zuletzt, weil der Sänger in jeder Strophe und jedem Refrain allen Anwesenden zeigt, dass er zwischen seinen breit auseinander gerissenen Beinen ordentlich Eier hat.

    Dass diese auf der Bühne mehr ins Gewicht fallen als textliche Tiefe, ist ein weiterer Pluspunkt. „In the summer we will fly/ In the summer we’ll get high/ In the summer we will cry“, heißt es in der vor allem gesanglich erschreckend schwachen Stonerrock-Nummer „In Summer“. Souveräner wird es, wenn das Tempo auf Hochgeschwindigkeit eingestellt ist wie beim Schweinerock von „Get Lost“. Doch auch dann kann technische Versiertheit den faden Beigeschmack Klischee gewordener Riffs und Posen nicht überdecken.

    Artverwandte

    Gluecifer„Tender Is The Savage“
    Airbourne„Runnin’ Wild“
    Wolfmother„Cosmic Egg“