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    Bright Eyes
    One Jug Of Wine, Two Vessels (mit Neva Dinova)

    VÖ: 03.04.2010 | Label: Saddle Creek/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt

    Zum Album hochgeschrieben: die 2004er Split-EP der Vorzeige-Folker aus Nebraska.

    Als Conor Oberst und Jake Bellows seinerzeit ihre jeweiligen Bands in einem von Omahas Kellerlöchern zusammenbrachten, um sechs gemeinsame Songs aufzunehmen, war Lifted… Or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground noch immer das jüngste Bright-Eyes-Album und Oberst noch immer das jüngste Folkrock-Spektakel Amerikas, das lichterloh in Flammen stand. Man hört das weniger den Songs selbst an, die er damals für „One Jug Of Wine, Two Vessels“ schrieb – sie klingen ähnlich schroff und grobkörnig wie die besten „Lifted“-Stücke, ohne die gleichen emotionalen Leberhaken auszuteilen. Man hört es aber an der raumgreifenden Präsenz, mit der Oberst auf dem Höhepunkt seines Schaffens jedes Lied zu überstrahlen schien, an dem er beteiligt war, und man hört es vor allem an den beiden neuen Bright-Eyes-Songs, die sechs Jahre später die etwas krampfhaft aufgepumpte Albumversion von „One Jug Of Wine, Two Vessels“ abrunden sollen. Was auch immer Oberst damals hatte, er hat es heute nicht mehr oder will es nicht mehr haben, und so sind „Happy Accident“ und „I Know You“ pflichtbewusste, gefühlvoll ausarrangierte und -staffierte Stücke, die einem nach dem fünften Glas noch nicht weismachen könnten, dass sie das Leben schon mal von unten gesehen haben. Neva Dinova spielen dazu ihr Okkervil-River-für-Arme-Programm – manchmal einen Schritt zu nahe an spießigen Folkrock-Traditionen, aber dafür klug und bitter getextet von Bellows, der wenigstens noch nicht vergessen hat, wie es sich anfühlt, nach so einem Oberst-Leberhaken in sich zusammenzusacken. Manche Dinge muss man eben am eigenen Körper erfahren. Also, Jungs, wer haut Oberst eine rein?

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