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    I Heart Hiroshima
    The Rip

    VÖ: 23.06.2010 | Label: Cargo Records
    Text: Patrick Agis-Garcin
    7 / 12

    Zwei Gitarren, zwei Stimmen und ein schmales Schlagzeug. Mehr braucht es nicht für den spröden Indierock mit Punk-Attitüde dieser jungen Australier.

    Wobei es schwer festzumachen ist, warum man beim zweiten Album von I Heart Hiroshima eigentlich an Punk denken muss, denn verzerrte Powerchords, galoppierendes Uptempo und wütende Polit-Parolen hört man auf The Rip selten bis gar nicht. Es ist vielmehr die innere Unruhe dieser Platte, die einen gewissen Punk-Esprit ausstrahlt. Eine nervöse Spannung, die hier beständig unter der Oberfläche brodelt, während darüber bemerkenswert schlichte, trockene Zwillingsgitarren jede Menge DIY-Ethos zur Schau stellen. I Heart Hiroshima bringen ihre Songs zwar gerne in eine leichte Schräglage, sind dann aber doch viel zu ungeduldig, vorlaut und sowieso mehr dem Bauchgefühl verpflichtet als der Hirnrinde, um einem hier wissentlich das Recht auf Harmonien vorzuenthalten. Doch Befreiungsschläge dieser Art tun auch Not, schließlich kann The Rip zwischen verzweifelter Teenage Angst und einer trotzigen Scheißegal-Mentalität oft keine Entscheidung fällen. Das Tauziehen zwischen Tumult und Trübsal offenbart sich auch im Wechselgesang: Matt Somers geht mit seiner brüchigen, latent panischen Phrasierung glatt als unehelicher Sohn von Cedrix Bixler und Cursives Tim Kasher durch, findet in der ungleich weicheren, hellwachen Stimme von Schlagzeugerin Susie Patten aber einen melodischen Gegenpol. In gänzlich bassbefreiter Soundästhetik beweist das Trio dabei ausnahmslos Stilsicherheit. Die Schattenseite: The Rip krankt mithin am Gleichklang in Ton und Tempo. Und 14 Songs am Stück sind dann doch zu viel des zweifelsfrei Guten.

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