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    And So I Watch You From Afar
    And So I Watch You From Afar

    VÖ: 30.04.2009 | Label: Smalltown America/Cargo
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    And So I Watch You From Afar - And So I Watch You From Afar

    Instrumentale Musik als Imperativ. Statt Shoegaze, Ambient und Laut-Leise-Standard geht hier konsequent die Post ab.

    „Set Guitars To Kill“ – dieser Befehl ist zugleich Name des ersten Tracks auf dem nicht weiter betitelten Debüt von And So I Watch You From Afar, und sie setzen ihn direkt um. Ohne Widerworte. Die Iren betonen Postrock ganz klar auf der zweiten Silbe und setzen mit dem schwarzen Textmarker noch ein dickes Ausrufezeichen dahinter. Zwei Gitarristen kompensieren die nicht vorhandenen Vocals, wildern jenseits jeglicher Genregrenzen, halten mit verschiedensten Sounds und Effekten die Synapsen in Alarmbereitschaft und die Aufmerksamkeitsspanne konstant hoch. Schwebend-psychedelische Leads, frickelig-vorwitzige Pop-Melodien, auf niedere Instinkte zielendes, dreckiges Breitwand-Geriffe. Dass niemand singt, fällt überhaupt nicht auf, es würde ohnehin nicht passen. „Clench Fists, Grit Teeth… GO!“ ist eine Machtdemonstration par excellence, ihr Finale die Großbaustelle unter deinem Schlafzimmerfenster. „Tip Of The Hat, Punch In The Face“ hingegen gibt sich zunächst naiv und verspielt, schwimmt nur scheinbar auf der angesagten Understatement-Welle des modernen Indierock, holt sich in der Zeit aber lediglich Schwung, um die eingesprungene 360-Grad-Rolle zum Post-Metal-Mosher stolperfrei zu bewältigen. Hier kann an jeder Ecke alles passieren: Arcade Fire steppen mit Explosions In The Sky, Russian Circles starten mit Vampire Weekend einen Circle Pit, und danach chillen alle Beteiligten bei einem Single Malt zu Mono. Eklektisch, bisweilen nervös, dann wieder einem diffusen Tagtraum nachhängend – und wenn man mal nicht aufpasst, setzt es Haue. Und doch: Alles bleibt logisch und klingt natürlich gewachsen. Wie ein von wildem Unkraut durchsetztes Blumenbeet. Handclaps hier, Kuhglocken dort, ab und zu ein enthusiastisch hineingerufenes „Hey!“, und aus der Ferne ertönt ein Kneipenchor zu Salsa-Rhythmen. Erlaubt ist, was Spaß macht. And So I Watch You From Afar punkten mit einem durchgängig positiven Vibe. Ihre energetische und unbekümmerte Herangehensweise verleiht selbst melancholischen Momenten wie dem wunderschönen „Crescendo The Voiceless“ immer auch einen Funken Hoffnung. Postrock für Postrock-Hasser ist das. Die Redundanz vergleichbarer Formationen, das endlose Strecken eines Songs über die nötige Spielzeit – stehen nicht zur Debatte. Ökonomie heißt das Stichwort. Indem sie beweisen, wie spannend und modern instrumentale Musik klingen kann, nehmen And So I Watch You From Afar selbst eingefleischten Kritikern des Genres den Wind aus den Segeln.

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