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    Genepool
    Lauf! Lauf!

    VÖ: 29.01.2010 | Label: Rookie Records / Cargo

    Vier-Ohren-Test

    Genepool bleiben sich treu. Und das bedeutet bei Guido Lucas und Thilo Schenk: viele Veränderungen.

    So ist beispielsweise Jack Letten nicht mehr dabei, doch wer dessen Röhre vermisst und vielleicht auch noch tendenziell nachlassende Härte bemängelt, bekommt zeitgleich mit dem neuen Smoke Blow-Album die ersehnte Brachialmassage. Wobei die Härte auch hier nicht zu kurz kommt, nur sind die auf einen Shouter wie Letten zugeschnittenen Rotzgranaten wie „Solar Life“ oder der „Klopper 1979“ jetzt die Ausnahme. Zwar geht auch „She-Bot“ als kompakter Punkrock-Smasher durch, schert aber mit Bowie-Vocals und Gebläse aus der Spur. Für den variableren Gesang ist Ian Spehr verantwortlich, in den 90ern Frontmann der unterschätzten Noise-Rocker Mink Stole, und der Mann tut Genepool gut. Die auf dem Vorgänger „Everything Goes In Circles“ offenbarte Liebe zu den 80ern findet sich auch auf dem vierten Album wieder, etwa wenn typischer New-Wave-Hall auf den Gitarren liegt oder sie mit „Closer“ an Gothic-Rock-Pioniere und Brit-Post-Punk-Größen wie Bauhaus erinnern. Der Titel verweist auf Joy Division, doch so düster können Genepool gar nicht klingen. Schließlich mögen sie auch Reggae, wie sie mit „The Maggots“ zeigen, verbeugen sich vor „Killing Joke“ oder geben uns mit „Fell Off A Donkey“ eine schräge Adrenalindusche à la Devo. Nichts gegen Newcomer, aber es zahlt sich eben aus, wenn Musiker sich über Jahre ein Gespür für packendes Songwriting aneignen.
    9/12 Dirk Siepe

    Spießiger Muckerpunk für Autofahrer. Wenn sie doch wenigstens die Scheiben oben lassen würden.

    Aufdringlich ist immer am schlimmsten. 17 Schlagzeuge, Dreitagebärte, weil sie können, Raucherhusten ins Gesicht. So geil muss man sich erst mal finden, dass man aus irgendwelchen Bands irgendeine neue zusammenkumpelt, die dann doch wieder vor allem nach Blunoise klingt – nur eben mit jedem Album ein bisschen beliebiger. Wer da gerade im einzelnen wo auf der Bühne steht, spielt keine Rolle; spielen können sie alle, catchy sind die Songs grundsätzlich auch (wofür hat man denn schließlich Bläserblech), nur hätte das mit dem „Twenty Inch Wave Punk from Hell“ (Eigenbeschreibung) ohne all das Gegniedel und Geknödel möglicherweise ein bisschen schlauer ausgesehen. So viel Krach, so viele alte Effekte, solch unsinnige Texte, in denen sich Phrasen aus dem Mittelstufenenglisch beißen. „This could be a curse/ Or something worse/ I can’t put my finger on it“. Das ist Disko für Leute mit Handy am Gürtel, Punkrock im humorigen Schonbezug. Die Energie ist im Beat, dann patschen hundert gelbe Finger drüber und hinterlassen einen Schmierfilm aus Halbironie und geplatzten Hosen. Natürlich ist das unästhetische Konzept, die prolligen Posen und das ganze Hicksen, das verschnupfte Geschrei auf ausgefranstem Lärm. Respekt verschafft man sich dabei nur bei denen, die ihre Sonntage damit verbringen, Kippen vom Rücksitz zu saugen.
    5/12 Britta Helm

    – NWV
    – PNK

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