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    Ken
    Yes We

    VÖ: 26.02.2010 | Label: Strange Ways/Indigo
    Text:
    8 / 12

    Mit dem dritten regulären Album wird Aydo Abays Zweitband zur ersten Wahl.

    Wer sich noch immer fragt, wo die „künstlerischen Differenzen“ lagen, die Deutschlands Indie-Institution Blackmail den Sänger gekostet haben, kommt der Antwort auf Yes We näher. Die dritte Ken-LP (das Coveralbum I Am Thief nicht eingerechnet) wirkt wie ein einziger Befreiungsschlag Abays, dem das Konzept Gitarrenrock mehr und mehr wie ein Korsett vorgekommen sein muss.

    Sicher gab es mehrere Gründe für das Aus von Blackmail in der Urbesetzung, und wahrscheinlich waren nicht alle rein künstlerischer Art. Messen lassen muss sich Abay aber nur an der Musik, und die ist über viele Zweifel erhaben. Kosteten schon Have A Nice Day (2001) und Stop! Look! Sing Songs Of Revolutions! (2005) so manche Freiheit aus, die Abay sich als Blackmail-Mitglied nicht nehmen konnte oder wollte, so überwindet Yes We endgültig alle Hemmschwellen: Indierock geht allenfalls noch als der kleinste gemeinsame Nenner dieser zehn Songs durch.

    Und wäre Abays vertraute Stimme nicht unter hundert ähnlichen noch auszumachen – man könnte von einem vollendeten Neustart sprechen. Spielerisch leicht und doch unbeirrbar souverän reichern Ken ihre Stücke mit Klavieren, Synthies, Elektrobeats und allerlei perkussiven Liebenswürdigkeiten an. Fast jeder Song offenbart eine neue Facette dieses offenen Kollektivs, in dem sich zur Stunde bluNoise-Ikone Guido Lucas ebenso gut aufgehoben fühlt wie Polen-Urlauber Georg Brenner, der als Keyboarder eine reizvolle technoide Note ins Album trug.

    Ganz nebenbei ist Abay auch noch der beste Songtitel seines Lebens eingefallen: Women Who Love Men Who Take Drugs To Make Music To Take Drugs To. Das hat Zukunft.

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