Everlaunch
Suburban Grace

Denn der Indierock, den sie da produzieren, steht Ihrer Band ganz schön gut. Vorangeschickt werden auf dem Papier ja gerne und häufig große Namen: Oasis, Beatsteaks, Slut, Eskobar, Blackmail. Für diese haben Everlaunch – trotz umfangreicher Live-Erfahrung und zehnjährigem Bandbestehen auf eigenen Beinen – schon im Vorprogramm auf der Bühne gestanden. „This is the chance for us to move on“, wissen die vier Rotenburger deshalb im Opener ihres Debütalbums. Auf dem Heimweg von der Arbeit sorgt dessen einleitende Wucht dafür, dass man stoisch einen gefühlten Schritt schneller geht, dass die eigentlich lästige schwüle Hitze genau ins Bild passt. Der Verlauf treibt weiter, an kopfhörerlosen Menschen vorbei, die Treppen hoch, den Zug gerade eben erwischt. Man setzt sich, das Tempo auf den Ohren passt sich an, die eine oder andere Phrasendrescherei gibt sich zu erkennen. In Kombination mit Streichern kann das die Glaubwürdigkeit schnell ertrinken lassen. Oder es funktioniert einfach. In seiner Pianoversion hätte so auch der vorletzte Song auf „Suburban Grace“ den Absprung mit der nötigen suburbanen Würde gemeistert und den Tag ausklingen lassen. Der „Bohemian Groove“-Remix zum Abschluss zieht einen hingegen runter und gleichzeitig die Augenbrauen hoch. Das können Everlaunch alleine bewiesenermaßen besser.