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    Dinosaur Jr.
    Farm

    VÖ: 19.06.2009 | Label: Pias/Rough Trade
    Text:
    Dinosaur Jr. - Farm

    Eine Platte, die klingt wie im Auto voll aufgerissen. Man möchte anhalten und Passanten fragen: Welches Jahr haben wir?

    Es war bei „Beyond“ ja nicht wirklich anders. Die drei Typen, die ein gemeinsamer Platz in der Musikgeschichte tragischerweise nun einmal zusammengeschweißt hatte, tun so, als wäre nichts gewesen. Seit 2005 wissen wir daher, dass Dinosaur Jr. keine Neuerfindung in der Midlife Crisis planen (andere schaffen in derselben Situation gerade mal ein Best-Of-Album und eine nostalgieverbrämte Reunion-Tour). Mit „Farm“ erfahren wir nun, darin ist sich auch das Internet ungewohnt einig, dass ein Anknüpfen an die SST-Phase machbar ist. Aber auch Murph hat irgendwie Recht, wenn er sagt, dass „Farm“ vom Sound her nahe am ’93er „Where You Been“ liege. Inklusive übrigens dem durch viele Songs spukenden Geist Neil Youngs (hier mit Sicherheit in frischerer Form als auf den aktuellen Alben des Meisters selbst). Und selbst wenn Lou Barlow (hier wieder mit zwei erwartungsgemäß an Sebadoh erinnernden Songs vertreten) im Nachhinein mit dem „Beyond“-Sound unzufrieden ist, war der doch weniger Katastrophe als gute Grundlage für die weitere Orientierung hin zu „Farm“. Von den Songs her sind beide Alben ähnlich stark, „Farm“ ist vielleicht den entscheidenden Tick selbstbewusster. Der direkte Sound-Vergleich zu den ersten drei Alben zeigt aber: Es gibt zum Glück Unterschiede. Wer’s räudiger mag, sollte sich die Daytrotter-Session downloaden. Dort hat die Band unlängst zwei Songs vom Debüt und ebenso zwei von „Beyond“ live eingespielt. Sie passen blendend zueinander. Dinosaur Jr. veröffentlichen in den USA übrigens mittlerweile auf dem in Bloomington/Indiana angesiedelten Indie Jagjaguwar und sind damit Label-Mates von Black Mountain, Bon Iver und Oneida. Geblieben ist allerdings die Liebe zu merkwürdigen Covern. Diesmal bat die Band Marq Spusta, Ent-ähnliche Wesen zu malen, die Menschen aus ihrer eigenen Umweltzerstörung heraustragen. Die Band? Eigentlich rief ihn der Manager von J Mascis an. J schreibt den Großteil der Musik, definiert die Außendarstellung, spielt die Soli, definiert den Sound. Barlow darf hinterher allenfalls meckern. Alles wie immer. Mitte bis Ende der 80er Jahre waren die Druckwellen der Band sicher größer als heute, das lag aber natürlich nicht an der Aufnahmequalität. Wäre „Farm“ damals erschienen, stünden hier 12 Punkte. Heute unterstreichen wir die in langen Jahren und mit vielen herausragenden Alben verdiente Achtbarkeit und sparen uns das Wort „Anachronismus“.

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