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    New York Dolls
    Cause I Sez So

    VÖ: 02.05.2009 | Label: Warner Music
    Text: Jan Bauckhorn
    5 / 12

    Die Legende ist ein tückisches Geschöpf. Zum einen schmeichelt sie dem Ego, zum anderen ist sie selten bereit, einem auch die Miete zu bezahlen

    So müssen altgediente Recken von den Stooges bis zu den hier nun wieder auffällig gewordenen New York Dolls ihre alten Knochen abermals von Bühne zu Bühne schleppen und sich als Abspielstationen ihrer einstmals wegweisenden Songs betätigen. Übel nehmen kann man es ihnen nicht. Kaum einer zwischen MC5 und Velvet Underground hat zu seiner Zeit wirklich viele Platten verkauft, während sich Heerscharen von Epigonen ungeniert aus den Töpfen bedienen konnten. Dass sich die überlebenden Dolls David Johanson & Sylvain Sylvain im Jahre 2004 befleißigt sahen, ihre 1977 aufgelöste Truppe zu reaktivieren, scheint da nur allzu verständlich. Vielen Fans soll die Gelegenheit gegeben werden, unzerstörbare Klassiker wie „Looking For A Kiss“ und „Personality Crisis“ einmal live zu erleben – von zwar zerfurchten, aber doch charmanten alten Herren, die sich im Zirkus gerne noch mal mit einem nostalgischen Augenzwinkern in die Manege stellen. So weit, so gut. Ob aber die Aufnahme von neuem Material auch zwingend gewesen wäre? In aller Kürze: viel Rock, wenig Roll, und erschreckend wenig New York Dolls. Bei dem Reggae-Remake von „Trash“ rotiert der hier schmerzlich vermisste Johnny Thunders im Grabe, und ausgerechnet der beste Song des Albums, „Exorcism Of Despair“ klingt wie ein MC5-Ripoff. Leider weitestgehend ohne Esprit und Witz. So sollten wir uns nicht an diese einstmals große Band erinnern.

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