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    Ryan Adams
    Cardinology

    VÖ: 31.10.2008 | Label: Lost Highway/Universal
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Mehr Bon Jovi als Springsteen: Das zehnte Album von Ryan Adams fällt mit der Tür ins Haus des selbstgerechten Altherrenrocks.

    Dass es mal so weit kommen würde, hatte letztes Jahr schon „Easy Tiger“ angedroht, auf dem er all die Flausen in seinem Kopf für ganz und gar konventionelles Songwriting opferte, das einem die imaginäre Route 66 praktisch von alleine durchs Gehirn teerte. „Cardinology“ nun reicht gepflegte Langeweile noch lange nicht: Es will Softrock, es will Schnulzen, und es will Rührseligkeit. Im Idealfall fügt sich all das zu „Natural Ghost“ zusammen, das seinen Gefühlsdusel in hübsch verzogene Slide-Gitarre und feierlich von sich selbst ergriffene Refrains übersetzt. Meistens interessiert sich Adams aber gar nicht dafür, den Kitsch zu seinem Komplizen zu machen. In „Magick“ fällt er lieber unreflektiert nachgespielten Powerrock-Standards um den Hals, schmort breitbeinig im eigenen Saft und inszeniert sich als Alternative für alle, denen Jon Bon Jovis Frisur zu ordentlich ist. Die Cardinals spielen dazu ebenso angemessenen wie braven AOR-Rock und Stadion-Folk – sie können nur in „Sink Ships“ einmal richtig Fahrt aufnehmen und beschränken sich ansonsten darauf, nicht im Weg zu stehen. Dass „Cardinology“ trotzdem eher routinierte Nichtigkeit als Totalausfall ist, wird dabei zum eigentlichen Ärgernis: Um wirklich schlecht zu sein, ist Adams eben immer noch zu gut. Er arbeitet daran.

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