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    Leech
    The Stolen View

    VÖ: 17.10.2008 | Label: Viva Hate Records/Cargo
    Text: Jens Mayer
    9 / 12

    Die Schweizer mögen’s vielleicht nicht erfunden haben, aber sie wissen die Freude daran, in instrumentale Sphären abzutauchen, wieder zu entfachen.

    Es ist schon eine Crux. Kein Monat vergeht, dass nicht ein neues Album, das dem instrumentalen Postrock zugerechnet wird, herauskommt, und selbst wenn wirklich sehr viele gute Platten dabei sind, liegt es in der Natur der Sache, dass die Begeisterungsfähigkeit auf Dauer etwas nachlässt. Leech aus Zofingen, in der Schweiz (nicht zu verwechseln mit den Namensvettern aus Freiburg!) haben im vergangenen Monat schon durch ihre Split-EP mit Long Distance Calling aufhorchen lassen und belegen nun mit ihrem vierten Album (das erste, das über die Grenzen der Eidgenossenschaft hinaus vertrieben wird), dass es eine Schande wäre, sie als Nachzügler oder Trittbrettfahrer zu ignorieren. Dafür ist „The Stolen View“ einfach viel zu gut. Es ist es nicht so einfach zu erklären, warum diese vier Songs (plus zwei Interludes) in 53 Minuten so gefangen nehmen. Der warme Sound (das wunderbare Air-Piano in „Silent State Optimizer“!), die sorgsam aufgebauten Stücke, die mitreißenden Gitarrenfiguren, die angenehme Diskretion oder die klugen Arrangements? Alles irgendwie. Und alles nicht neu, aber doch anders als viele andere. Leech eröffnen mit „The Stolen View“ den Wettbewerb um den Soundtrack zum Herbst. Die Mitbewerber müssen sich warm anziehen.

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