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    Towers Of London
    Fizzy Pop

    VÖ: 31.10.2008 | Label: Vibrant Records/Rough Trade
    Text:
    3 / 12

    Schmuddel-Tarzan Donny Tourette und sein Kasperletheater geben tatsächlich noch eine zweite Vorstellung. Es dürfte endlich die letzte sein.

    Einen Sommer lang hatte die Rock’n’Roll-Farce namens Towers Of London durchaus Unterhaltungswert, aber bei den 15 Minuten Ruhm hätten es die fünf Haarspray-Experten belassen sollen. Diese Clowns halten sich nur leider allen Ernstes für begnadete Künstler, und als solche haben sie sich prächtig weiterentwickelt: eine Hochglanz-Politur für den ohnehin künstlichen Sound, ein bisschen Pseudo-Glam und Porno-Pop statt Rotz und Riffs sowie fröhliche Melodien und Chöre vom letzten Kindergeburtstag. „Beach Bar“ heißt der klare Sieger beim Niveau-Limbo dieser Platte: „Give me alcohol on the Costa del Sol, I’m heading down to the beach bar“ – dazu Kuhglöckchen, Chachacha und Tralala. Als Schunkel-Klopfer für Ballermann-Briten mit Sonnenstich sicherlich eine zielgruppengerechte Vollbedienung. Neben spätpubertären Fantasien von nackten Mädchen auf der Tanzfläche („Naked On The Dance Floor“) bietet der eloquente Promi-Big-Brother-Absolvent aber auch bei ernsten Themen tief schürfende Denkanstöße, wie etwa „If It Don’t Feel Good“, eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem sensiblen Thema Depressionen zeigt: „If you don’t feel good, it’s not alright, if you don’t feel good – suicide!“ Muss man erst mal drauf kommen. Für diese müde Karikatur einer Band wäre der übertragene Freitod sicher nicht die schlechteste Option.

    weitere Platten

    Blood Sweat & Towers

    VÖ: 26.05.2006