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    Solea
    Finally We Are Nowhere

    VÖ: 04.10.2008 | Label: Arctic Rodeo / Alive

    Vier-Ohren-Test

    Selbst wenn Solea hauptsächlich das wohlige Gefühl der Nostalgie beschwören: Na und?

    Wer eine tighte „Hit“-Platte sucht, wird von „Finally We Are Nowhere“ enttäuscht, das ist klar. Aber wenn man diversen Fan- und Musikforen Glauben schenken darf, gab es doch auch gar nicht wenige Menschen, denen Jimmy Eat Worlds „Chase This Light“ zu platt, zu sehr „Mallorca-Emorock“ war. Hier wäre also das Album, das sie dann glücklich machen sollte. Aber die meisten von ihnen haben ja sowieso an allem was herumzumeckern, deswegen werden sie Soleas zweites Album stattdessen lieber „belanglos“ nennen. Weil es kein Fast-Food-Album ist, weil es einen nicht anspringt. Weil die Songarrangements nicht auf den Punkt sind, sondern dazu tendieren, etwas auszuufern, ein wenig dahinzumäandern (keine Ewigkeit, der längste Song dauert schließlich nur viereinhalb Minuten). Wahrscheinlich liegt es aber einfach daran, dass Solea ein gnadenlos altmodisches Album aufgenommen haben, das so klingt, als sei es bereits vor einer Dekade entstanden, als Jets To Brazil, Elliott, Sunny Day Real Estate (und natürlich Texas Is The Reason) begeisterten. Zugegeben, „Finally We Are Nowhere“ kommt da niemals ran, aber es bedient eben so wunderschön die Nostalgie – ein sehnsuchtsvolles Erinnern an „die gute alte Zeit“, als die Begriffe Indie-, College- und vor allem Emorock noch angenehm unvereinnahmt waren. Menschen, denen es ähnlich geht, dürfen sich auf kommende sonntägliche Winternachmittage mit diesem Album freuen.
    8/12 jens mayer

    Selten war ein Albumtitel treffender: Alte Emorock-Helden landen in der Bedeutungslosigkeit.

    Nach The New Amsterdams, House & Parish und Able Baker Fox bringt das Hamburger Label Arctic Rodeo erneut ein Folgeprojekt verdienter Szenegrößen nach Europa. Konnten Letztere erst kürzlich noch mit einem Album begeistern, das trotz des Erfahrungsschatzes seiner Protagonisten vor juvenilem Ungestüm nur so überschäumte, ist der Punk-Esprit bei der Allstar-Truppe um Frontmann Garrett Klahn (Ex-Texas Is The Reason) und Gitarrist Sergie Loobkoff (Samiam, Ex-Knapsack) allerdings längst dahin. Ursprünglich im September 2006 in digitaler Form erschienen, geht „Finally We Are Nowhere“ die auf dem namenlosen Debüt eingeschlagene Marschroute weiter, die da heißt: hochmelodischer Emopoprock der gefälligen Sorte. Weiß die überraschungsarme, aber durchaus solide erste Albumhälfte damit noch zu unterhalten, geht der Band mit zunehmender Spielzeit deutlich die Puste aus. Die schnarchnasige zweite Hälfte lässt jeglichen Punch vermissen und gerät als Ansammlung allzu beliebiger Nichtigkeiten erschreckend harm- und zahnlos. Es heißt, Klahn hätte zwischenzeitlich die Lust am Musizieren verloren. Ein Schelm, wer meint, man höre es dieser Platte an. Tatsächlich erwecken Solea hiermit den Eindruck, als wähnten sie sich schon selbst im Vorruhestand. Ihren Zenit haben diese Herren jedenfalls längst überschritten.
    5/12 patrick agis-garcin

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