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    The Dandy Warhols
    Earth To The Dandy Warhols

    VÖ: 22.08.2008 | Label: Cooperative/Universal

    Vier-Ohren-Test

    Wenn zu viel Luxus die Kreativität hemmt, können sich die Dandy Warhols glücklich schätzen, dass die goldenen Zeiten längst vorbei sind.

    Der große Hype traf sie zur Halbzeit ihrer nunmehr 16 Jahre währenden Karriere, zwei mittelmäßige Alben nach dem Durchbruch mit „Thirteen Tales From Urban Bohemia“ verlor ihr Brötchengeber Capitol die Geduld, nun bringen sie ihre Platten auf dem eigenen Label Beat The World heraus. Und siehe da, die Band wirkt wieder deutlich inspirierter als zuletzt. Die üppige Quantität hätte es zwar nicht gebraucht, denn von der weit über eine Stunde dauernden Spielzeit besteht die letzte, „Musee D’Nougat“ betitelte Viertelstunde nur aus einer endlosen Schleife Gewaber mit Gelaber. Doch ansonsten zündet die Mischung aus androgynem Pop und psychedelischem Rock wieder recht treffsicher. Ob nun verklärter Hypno-Pop im Schwebezustand wie bei „The World Come On“, „Welcome To The Third World“ mit sexy Disco-Funk-Gitarren, das verspielte „Mission Control“ oder das von 60s-Pop-Melodien getragene „Mis Amigos“, wo sie mexikanische Blasinstrumente mit karibischer Trommelkunst vereinen – das Quartett aus Portland/Oregon schöpft sein enormes Potenzial souverän aus. Und so ausgelassen und beschwingt wie mit dem Tex-Mex-Rockabilly-Hüftenschwinger „The Legend Of The Last Of The Outlaw Truckers AKA The Ballad Of Sheriff Shorty“ hat man die Dandy Warhols selten gehört. So darf es weitergehen.
    8/12 dirk siepe

    Wenn schon Mut zur Lücke, dann doch bitte konsequent. Einfach nicht anmachen bringt fast 70 Minuten herrliche Stille.

    Es gibt genau eine Regel zwischen schlimm und egal: Wenn du schon ein blödes Album machen musst, dann fasse dich wenigstens kurz. Wäre „Earth To The Dandy Warhols“ zwei Drittel kürzer (und damit immer noch locker auf LP-Format), dann könnte man es beim Sockenstopfen hören, kurz den Kopf drüber schütteln und es dann einer armen Seele weiterverschenken, die sonst vielleicht gar keine Freunde hätte. Auf knapp 70 Minuten ist es pure Unverschämtheit. Wie der Rosenverkäufer, der beim dritten Nein nicht gehen will, oder Callcenteranrufe am Wochenende. So etwas gehört sich einfach nicht. Nicht anzunehmen, dass die verstrahlten Interpreten selbst ihre Platte je in Gänze gehört haben, sonst wäre ihnen sicher das Loch in der Mitte aufgefallen. Oder das belanglose Gewaber drum herum, das ungefähr genauso originell ist, nur eben noch ein bisschen öder. Als hätten sie sich die letzten Indieflusen aus den Bauchnäbeln gepult, sie mit einer Spur Countrystaub und dem klebrigen Sohlendreck von den weißen Pimp-Slippern zu Wischi-Waschi-Wollmäusen geformt und wären dann eingeschlafen und ein Raumschiff hätte sie entführt und ihnen wabblige Alienembryonen zum Synapsennuckeln in die Köpfe gepflanzt und bei dem ganzen Quatsch hätten natürlich alle das Album vergessen und dann hätte irgendwer sein Vitaminwasser drauf abgestellt – so klingt das. Oder kürzer: „Bohemian Like You“ hat doch völlig gereicht.
    3/12 britta helm

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