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    Gonzales
    Soft Power

    VÖ: 04.04.2008 | Label: Universal
    Text:
    9 / 12

    Eine perfekte Entertainment-Platte: tanzbar, virtuos, abwechslungsreich – und an der richtigen Stelle mit überraschender Weisheit gesegnet.

    Es gibt auf dem Planeten Rock und Pop die Authentizitätsclique, die kein Riff und keinen Trommelschlag ohne Hinweis auf die vermeintliche Echtheit dieser Aktion spielt. Scheinbar unangefochten regiert diese Gruppe diesen Planeten, doch im Hinterland kauern die Ganoven, die hier und da mal eine Melodie, eine Geste oder ein Textfragment klauen, sich damit grinsend ans Klavier setzen und Unterhaltungsmusik produzieren. Schlichte, aber gute Unterhaltungsmusik: leichte Kost, gekonnt gespielt und mit dem Wissen, dass es Authentizität ebenso wenig geben kann wie die eine große Wahrheit. Gonzales ist einer der Kanzler dieses Hinterlandes. Seine Regierungserklärung war das Album „Solo Piano“, auf dem der in Paris lebende Kanadier und gute Kumpel von Feist und Peaches einfach mal so tat, als könne auch er ein Klassikalbum voller Etüden aufnehmen. Konnte er auch, die Platte verkaufte sich ausgesprochen gut, eine DVD mit Musikunterricht für ein neugieriges Publikum folgte. „Soft Power“ geht wieder mehr in die Vollen: zehn höchst unterhaltsame Pop-, Softrock-, Funk- und Soulsongs, alle virtuos und leidenschaftlich genug, um jede Vermutung zu zerstören, dies sei pure Ironie. Pop-Archivare finden Verweise an das Electric Light Orchestra („Unrequited Love“, ein großartiger Song!), Joe Jackson („Slow Down“) oder Chic und andere Discopioniere („Let’s Ride“). Höhepunkt ist ausgerechnet der introvertierteste Moment auf dieser ansonsten sehr extrovertierten Platte: „Apology“ hat das kompositorische Niveau und die Warmherzigkeit einer Ben-Folds-Komposition, was definitiv ein Kompliment ist.

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