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    Genghis Tron
    Board Up The House

    VÖ: 22.02.2008 | Label: Relapse/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Genghis Tron - Board Up The House

    Metalcore goes Steckdose. Drei elektrisierte Hutzel haben das Album aufgenommen, das man von Horse The Band erwarten könnte, hätten die ihren Humor verloren.

    Sie stoßen schon seit einer ganzen Weile vor in neue Dimensionen des Lärms. Mookie Singerman (g, keys), Hamilton Jordan (keys, drum programming) und Michael Sochynsky (g, drum programming) haben in den Staaten mit der halben Szenelandschaft den Tourbus geteilt. Quasi nebenbei veröffentlichten die Typen aus Philadelphia drei EPs und das Album „Dead Mountain Mouth“, produziert von den geübten Fingern des Kurt Ballou in dessen Godcity-Studios. Der Converge-Gitarrist hat sich der Band auch für ihren Relapse-Einstand angenommen. Und der hat es in sich! Was bei Horse The Band den Namen Nintendocore bekam, wurde bei Genghis Tron zu Cybergrind – das Kind brauchte schließlich einen Namen. Programmierte Blastbeats (der Band fehlen sowohl Bassist als auch Schlagzeuger) zerschellten an Klippen aus fiesem Geschrei, dazwischen drängten sich stachelige Ranken aus Synthesizer-Sound. Das hat sich auch auf „Board Up The House“ nicht signifikant geändert. Nur konsumieren die drei nun weniger Speed. Immer wieder driften die Songs in spacige Ambient-Landschaften ab. Manchmal ist das fast Kraut, manchmal eher Industrial. In diesen Phasen jedoch nicht immer so wahnsinnig wie die andere Seite der Band. Der fast sechsminütige Titeltrack vereint beide Seiten perfekt, gleicht einem technischen Marathon, einem Ritt durch den Stilgarten, birst fast vor halsbrecherischer Experimentierfreude. Mag sein, dass eine Verwandtschaft zu Enter Shikari nahe liegt, doch Genghis Tron sind kein infantiles Kasperletheater. Dafür ist die Herangehensweise zu ernst – und doch nie verbissen. Wenn sie dann als Ausklang die Doom-Keule auspacken, die zu einem monoton walzenden Postrock-Epos mutiert, das über elf Minuten zum Armageddon bläst, sollte jeder Zweifler begriffen haben.

    weitere Platten

    Dream Weapon

    VÖ: 26.03.2021

    Dead Mountain Mouth

    VÖ: 06.06.2006