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    The Futureheads
    This Is Not The World

    VÖ: 23.05.2008 | Label: Rough Trade
    Text:
    9 / 12

    Das Quasi-Comeback ist vielleicht der Futureheads stärkstes Album. Ganz ohne Coverversionen.

    Über jeden Pups im Indieland wird sich das Maul zerrissen. Hordenweise egale Bands werden durch die Hypemaschinerie geschleust. Meistens völlig ungerechtfertigt. Da stimmt es geradezu traurig, dass einer Band wie den Futureheads nicht mehr Beachtung zukommt. Sicherlich: Newcomer bepinkeln sich nicht gerade mit Ruhm, wenn sie mit einer Coverversion um Aufmerksamkeit buhlen. Dass den Futureheads das mit der – und da war sich jeder einig – hervorragenden Kate-Bush-Adaption „Hounds Of Love“ gelang, ist schön. Leider verpuffte die Tatsache, dass das 2004er Debüt der Band auch sonst einiges zu bieten hatte. Die Fortsetzung folgte 2006 mit „News And Tributes“ – und interessierte dann kaum noch jemanden. Gut, das Album war nicht besser als sein Vorgänger – aber immer noch um längen gewitzter, smarter, kräftiger als das Gros der sonstigen Indiewürmchenplatten. Eine Chance, sich endlich mit ihrem von 80er-Stakkato-Wave und dem melodischen Punk der Undertones und Buzzcocks getränkten Britrock zu etablieren, wurde den Futureheads nicht gegeben. Ross Millard verriet gar, dass Warner der Band untersagte, auf Clubtour durch (u.a.) Deutschland zu gehen. Na bravo! Was lernt man daraus? Gründe dein eigenes Label und mach dich frei. Mit „This Is Not The World“ ist den Sunderländern das gelungen. Die kleineren Experimente und Temporücknahmen des zweiten Albums werden ausgeklammert. Geschrieben haben die vier cleveren Jungs 12 hymnische Poppunk-Songs urbritischer Prägung. Doch sie hausieren nicht mehr mit ihrer Schläue. Die zwar immer noch ausgefeilten Vierfach-Gesänge drehen das Trommelfell nun nicht auf links – im Gegensatz zu früher. Das geht gut rein und bleibt drin. Vielleicht ist das zum Teil der Verdienst von Produzent Martin „Youth“ Glover. Der Bassist und Mitbegründer von Killing Joke hat den Londonern unter die Arme gegriffen. In streng abgesteckten Sessions wurden die Songs in seinem Studio in der Sierra Nevada in Andalusien eingespielt. Das Ergebnis ist ein Album ohne Ausfälle, ja ohne auch nur einen schwachen Song. Für die Gitarrenmelodien in „Think Tonight“ würden Punkbands ihre Omis verkaufen. Selbiges gilt auch für das bandtypische „Broke Up The Time“. Wie schaffen die das bloß, so straight zu sein und trotzdem das Tanzbein zu stimulieren? Hoffentlich bekommen die sympathischen Engländer dafür endlich die Anerkennung, die sie schon so lange verdienen.

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