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    The Pigeon Detectives
    Emergency

    VÖ: 23.05.2008 | Label: Cooperative/Universal
    The Pigeon Detectives - Emergency

    4-Ohren-Test

    Leeds united. Fünf junge Menschen versuchen, sich von den Beatles und den Kinks abzusetzen. Das klappt gut, wenn man die 80er mag und die 60er kennt.

    Simple Songs, simple Texte – das Debüt „Wait For Me“ ist ein Jahr alt. Wenn man Anfang 20 ist, sind 12 Monate eine Ewigkeit – im Musikerleben sogar fast zwei. Deswegen ist „Emergency“ anders. Das Klischee hieß „erwachsen geworden“, objektiv betrachtet haben sie noch mehr Vorbilder gehört, bei denen sie gut klauen konnten. „We look pretty good together“ textet man auch gefühlte 50 Jahre nach den Who nicht; besonders nicht, wenn man aus England kommt. Trotzdem ist „Don’t You Wanna Find Out“ ein guter Song. Und exemplarisch für die sympathische Art, wie die Jungspunde mit der steifen Oberlippe versuchen, wenigstens für eine Woche Britanniens heißester Scheiß zu sein. Es gab vor 20 Jahren auch mal eine Zeit, in der solche Bands haufenweise von Alan Bangs durch den Rockpalast oder die Bochumer Zeche oder die Hamburger Markthalle getrieben wurden. Die New Wave lag in den letzten Zügen, und die Briten besannen sich mal wieder auf ihr altes Empire. Zurück zu den Wurzeln. Die Pigeon Detectives führen diese Tradition fort. Nicht ganz so fetzig wie die Kooks, nicht ganz so schmusig wie Razorlight (obwohl „Nothing To Do With You“ schon arg schnulzt). Angenehm unaufdringlich.
    8/12 Jörg Staude

    Britischer Larifari-Rock, mit dem auch noch der letzte „Indie-Disco“-DJ seinen Laden leer gespielt kriegt.

    „Oft ist das Spannendste im Rock, wenn Rechnungen nicht aufgehen“, schrieb Dennis Plauk vergangenen Monat über The Last Shadow Puppets. The Pigeon Detectives haben das leider nicht gelesen; auf ihrem zweiten Album „Emergency“ geht jede Rechnung auf, alles ist durch alles teilbar, und kein einziges Mal bleibt irgendwo ein ominöses x übrig, weil sich die Band niemals über ihren Tellerrand in Zehnerbereich-Höhe hinaustraut. Dagegen wäre gar nichts zu sagen, wenn The Pigeon Detectives nicht ins himmelschreiend Selbstgefällige abdrifteten, beim Plattitüden-Limbo des Rock’n’Roll groß abräumten und dazu Liebeslied-Texte sängen, die Bernhard Brink schon seit Jahren von keiner Prosecco-seligen Rentnerin mehr abgekauft werden. Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht – und bis sie sich entschieden hat, bolzen The Pigeon Detectives noch das letzte Bisschen Restcharme aus ihren handwerklich stets korrekten Songs heraus. Auch geklaut haben sie schon souveräner als hier: Während sich ihr Debütalbum „Wait For Me“ noch schüchtern bei den Beatles anlehnte, mieft diesmal alles nach Schweinerock und den Achselhöhlen der ganz harten Rock-am-Ring-Besucher. Auf den Nebenbühnen des Festivalsommers werden The Pigeon Detectives dann auch Publikum und Bestimmung finden. Dass die paar verstrahlten Zuschauer nur da sind, um sich beim Tütenrotwein-Frühstück den Tag schön zu saufen, spielt dann nämlich keine Rolle mehr.

    4/12 Daniel Gerhardt

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