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    Shels
    Laurentian's Atoll

    VÖ: 11.04.2008 | Label: Shelsmusic/Indigo
    Text:
    7 / 12
    Shels - Laurentian's Atoll

    Eine EP wollen uns *Shels da andrehen. Doch mit fast 40 Minuten gekonntem Postrock darf man diese Platte getrost als vollwertig betrachten.

    Startschuss war bereits der 3. Dezember vergangenen Jahres. An dem Tag ist „Laurentian’s Atoll“ in anderen Regionen der Welt erschienen. Bei uns dauert es wie so oft etwas länger. Dafür lässt es das bandeigene Label im April so richtig krachen. Denn parallel (wieder-)veröffentlicht das Kollektiv das Album „Waves“ von Mahumodo und „Bleak Epiphanies In Slow“ der Geistesverwandten Latitudes. Während Letztere die Konzerte bei *Shels letztjähriger UK-Tour eröffneten, ist Mahumodo die ehemalige Band des *Shels-Sängers Mehdi Safa. Überhaupt kann man *Shels als eine Art Allstar-Band des britischen Core-Undergrounds schimpfen. So verbergen sich in den Reihen nicht nur Ex-Mitglieder von Mahumodo, sondern auch von Eden Maine und Fireapple Red. Die neue EP ist nur ein Zwischenstück. Eine Fünf-Minuten-Terrine, um den Hunger bis zum nächsten Album zu verzögern. Enthalten sind auf „Laurentian’s Atoll“ Stücke, bei denen *Shels das Messer im Schwein haben stecken lassen. Es sind Songs, die es nicht auf das 2007er Debütalbum „Sea Of The Dying Dhow“ geschafft haben, weil sie noch nicht ganz fertig waren. Minus In- und Outro bleiben summa summarum sechs Songs übrig, von denen die meisten zwei völlig unterschiedliche Teile haben. „Water“ ist da ein gutes Beispiel. Das Stück war bereits auf dem Album enthalten, doch hier ist der akustische Teil ebenso lang wie der Deftones-meets-Biffy-Clyro-Part: je gute drei Minuten. „The Ghost Writer“ ist auch so ein Zwitterwesen. Nach dem langsamen, atmosphärischen Aufbau kommen die Deftones wieder ins Spiel. Diesmal sogar mit Geschrei, was dann Poison The Well in Erinnerung ruft. Flächige, orchestrale Gitarren umspülen einen in „City Of The Swan“, das irgendwann bis zum minimalen Ambient-Gerüst abebbt, bloß um dann in einer Krachexplosion inklusive Schmerzensschrei zu münden und danach in filigran gezupfter Gitarre auszuklingen. Höhepunkt ist vielleicht das fast achtminütige „Fireflystarrs“, das mit indisch angehauchtem Schönklang beginnt und immer wieder mit dem Ausbruch flirtet. Den einzigen Vorwurf, den man *Shels und ihren hier zu findenden Stücken machen könnte, ist ihre manchmal fehlende Kohärenz. In Zukunft sollten sie behutsamer mit dem Songformat umgehen, damit die Stücke noch mehr Format bekommen.

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