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    The Rumble Strips
    Girls And Weather

    VÖ: 20.03.2008 | Label: Island (Import)
    Text:

    Haben Dich The Zutons enttäuscht? Langweilt Dich Moneybrothers Balladentum? Dann Bühne frei für The Rumble Strips und ihren bunten Bauchladen voller Soul-Hits.

    Das ist mal völlig gelogen, was uns Sänger Charles Waller da entgegenschmettert. „I ain’t got no soulHH, will er direkt mit der ersten Zeile klarstellen. Nun mal halblang, Herr Waller. Wenn einer Soul hat, dann doch wohl Sie. Mit derart viel Herzblut hat seit Kevin Rowland von Dexys Midnight Runners kaum jemand seine Stimmbänder pomadiert, ganz ohne dabei wie ein verkappt-melancholischer Sülzkloß zu klingen. Damit wären wir auch gleich beim prägnantesten Vergleich. Denn: The Rumble Strips aus South East London empfehlen sich mit ihrem Debütalbum „Girls And Weather“ als legitime Nachlassverwalter. Wobei ergänzenderweise erwähnt werden sollte, dass die Strips eher die Art von Ton anschlagen, den die Dexys auf ihrem legendären Debüt „Searching For The Young Soul Rebels“ (1980) zelebrierten. Das waren ungestüme, dem Folk-Punk freundlich zuzwinkernde Songs, in denen ein Herz für Soul, insbesondere den Northern Soul der späten 60er, schlug. Die Dexys waren schließlich mehr als nur „Come On Eileen“. Dementsprechend exerzieren The Rumble Strips auf den meisten ihrer zwölf Songs das Finger schnippende Hitpotenzial, das Dexys „Geno“ so unwiderstehlich machte. Auf „Girls And Weather“ finden wir etwa das eingangs zitierte „No Soul“, und das macht alle Stärken deutlich. Hier erklingt ein Tambourcorps in einer Brightoner Dancehall beim Northern-Soul-Tanzkontest anno 1972. Obwohl Dancehall übertrieben ist. Die nicht selten akustischen Gitarren stammen eher aus einem urigen Pub. Der Clou ist aber die Besetzung. The Rumble Strips hebeln das übliche Konzept Bass/Schlagzeug/Gitarre aus. Der Bassist spielt meistens Saxofon, der Keyboarder ständig Trompete – ohne Gebläse kommt keiner der Songs aus. Nun haben uns die 80er das Saxofon leider schrecklich madig gemacht. The Zutons haben es zuletzt rehabilitiert – und mit ihrem zweiten Album (exklusive der wunderbaren „Valerie“) enttäuscht. Vielleicht sollten sich all die Enttäuschten mal mit den Rumble Strips auseinandersetzen. Das gilt übrigens auch für Moneybrother-Fixierte. Denn während Anders Wendin in Motown-Schmalz und Springsteen-Zitaten stecken bleibt, schreiben diese vier unverbrauchten Herren die Hits, die anderen fehlen. „Motorcycle“ etwa. Oder „Clouds“, oder „Hate Me (You Do)“, oder „Alarm Clock“ oder oder oder. Reinhören, glücklich werden.

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