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    Fake Problems
    How Far Our Bodies Go

    VÖ: 07.03.2008 | Label: Gunner/Broken Silence

    4-Ohren-Test

    Probleme wurden abgeschafft, ein rau-hymnisches Südstaaten-Album par excellence aus Florida. Bands wie Fake Problems ist es zu verdanken, dass (Alternative-)Country in den Jungbrunnen, um den dieses Genre ja eigentlich nie gebeten hatte, geschmissen wurde, um sich dort hemmungslos mit Punk und Pathos zu paaren. „How Far Our Bodies Go“ ist ein ab der ersten Note euphorisches, vibrierendes, dynamisches Lehrstück geworden, das mit großen, kratzigen Melodien den Vorschusslorbeeren für die Band aus Naples/Florida souverän gerecht wird, hatte man Fake Problems im Vorfeld doch als Schnittmenge aus Hot Water Music, Against Me! und Two Gallants in feuilletonistische Fanzine-Höhen geschrieben. Und womit? Mit Recht! Anlass dazu gab nicht zuletzt Sänger Chris Farrens Stimme, die sich ähnlich Chuck Ragans oder Adam Stephens’ Organs wohltuend aus den unermüdlichen Musikindustrieausflüssen erhebt. Endlich wieder ein Hörerlebnis, dessen Quintessenz man nur durch Selberhören erschließen kann und das dieser billigen, grassierenden Musik-Kopistenmaschinerie mit dem Tamburinstab zwischen die Beine klöppelt. Fake Problems sind die derzeitigen strampelnden Punk-Pioniere in Dixieland und bläuen uns diese eine Binsenweisheit ein: Das Banjo schneidet schärfer als jedes Bajonett!
    Nils Klein 8

    Zunächst wollen wir einfach mal großzügig darüber hinwegsehen, dass diese Platte wie eine Demoaufnahme klingt. Klar, Indie und DIY sind was Schönes, und so ein richtig trockener Kellersound hat auch seinen ganz besonderes Reiz. Aber diese Platte klingt über weite Strecken – und vor allem, wenn die Gitarren verzerrt werden – einfach nicht gut. Da das aber Geschmackssache ist, richten wir unser Augenmerk lieber Richtung Songs – und da fällt der Band aus Florida nicht allzu viel Sinnvolles ein. Vor allem nichts, das stimmig wäre. Denn sie changieren zwischen Violent Femmes und Skate-Punk, zwischen Hillbilly und ein wenig Alternative Rock, zwischen Leatherface und langweiligem Pseudo-Country, ohne dass dabei ein roter Faden zu erkennen wäre. Vor allem die Refrains, in denen sich bei einem solchen Sammelsurium von Stilen die ganze Kraft eines Songs entladen sollte, ernüchtern durchweg mit erstaunlicher Ideenlosigkeit. Obenauf sitzt zudem eine leidlich grässliche Stimme, die sich ihre Besonderheit daraus zieht, ohne jeden Effekt zwar in tune, aber trotzdem überhaupt nicht ansprechend zu sein. Da hört man die paar Biere zu viel, die die Band wohl im Studio hatte – oder vielleicht auch noch ganz andere Sachen. Natürlich gibt es Menschen, die auf so eine nackte, angreifende, bewusst das Ohr brüskierende Ästhetik stehen – siehe eben Leatherface. Als jemand, der jedoch auf kunst- und liebevoll gemachte Platten mit Spaß am klanglichen Detail steht, ist dies hier bestenfalls halbfertig. Damit zwar nicht schlimm, aber eben auch ganz schön überflüssig, bei aller Stil-Ausschlachtung.
    Sascha Krüger 4

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