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    Louis XIV
    Slick Dogs And Ponies

    VÖ: 22.02.2008 | Label: Inkubator/Soulfood
    Text:
    7 / 12

    Endstation: Heimweh. Louis XIV schenken uns eine Albumhälfte feinsten Glam. Die zweite hätten sie behalten können.

    Louis XIV machen jetzt Elektrorock, drei Minuten lang. Diese drei Minuten tragen den Titel „Guilt By Association“ und sind die wahrscheinlich besten, auf die die vier bisher gekommen sind. Dieser erste Song ihres zweiten Albums ist ein satt pumpender Dancefloor-Bastard, in dem sich nervöse Gesangs- und giftige Gitarrensequenzen überlagern, bevor zur Mitte hin die barocken Celli und Geigen die Kontrolle übernehmen und das Stück knietief in den Pomp zerren. Heilige Hysterie! Ein Stück später stibitzen sie dann weite Teile von Bowies „Space Oddity“ für ihren Song „Air Traffic Control“ und können sich noch so gerade verkneifen, Major Tom höchstselbst zu Wort kommen zu lassen. Freunde, die Botschaft war auch schon zum Debütalbum angekommen, 2005: Louis XIV sind eine Glamrockband – Elektrobeats hin, Garagengitarren her –, und sie taten wohl gut daran, „Slick Dogs And Ponies“ nicht daheim in San Diego aufzunehmen, sondern ein Stück weiter nordwärts in Hollywood, dem nach wie vor unbestrittenen Hort weltweiten Dicke-Hose-Tums. Noch mal das gleiche Album haben sie dann aber doch nicht gemacht – was einerseits gut ist, andererseits auch nicht so gut. Denn während Louis XIV 2007 fast ausnahmslos bessere Songs schreiben, haben sie ihre Musik im Erscheinungsbild um Ecken und Kanten bereinigt, sie aufgeräumt, aufpoliert und bisweilen bis an die Grenze zur Sterilität getrieben. Einmal in diese Bahn gelenkt – etwa ab der zweiten Albumhälfte –, entkommt „Slick Dogs And Ponies“ dem Schmusekurs nicht mehr. Endstation: „Hopesick“, eine stille, gedämpft optimistische Ballade über das Unterwegssein, die in etwa so originell klingt, wie das Wortspiel im Titel erahnen lässt. Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet.

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