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    EA80
    Reise

    VÖ: 17.08.2007 | Label: Slowboy/Broken Silence
    Text: Jens Mayer
    10 / 12

    Wie der unerwartete Besuch eines alten Freundes: Kaum geklingelt, hat er es sich schon im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Aber es fühlt sich schnell richtig an.

    Sechs Jahre nach „Alle Ziele“ also „Reise“ – macht zwei EA80-Alben in der ersten Dekade des Jahrtausends. Gerade heute ist dieser Veröffentlichungsrhythmus wichtiger als zuvor, wird man doch Monat für Monat, Woche für Woche, Tag für Tag mit neuen angeblichen Meisterwerken von Bands zugeschissen (jawoll!), die nach dem zweiten (meist enttäuschenden) Album bereits Live-, Greatest-Hits-Album sowie Live- und Clipsammlungs-DVD veröffentlicht haben. EA80 sind das Gegenteil der Fast-Food-Musikkultur. Sie verweigern sich ihr seit Beginn, und selbst wenn sie dabei sicher elitäre Züge an den Tag legen, weiß man: Das muss so. Nachdem in diesem Jahr bereits tolle wie eigenwillige deutschsprachige Punkrockalben von Muff Potter, Turbostaat, d.h. und Kommando-Sonne-Nmilch erschienen sind, kehrt nun also die geistige Mutter zurück. Man kann sich schon das Naserümpfen einiger Fans der erwähnten Bands vorstellen – „Was, das soll Punk sein?“ – und weiß nicht, ob man darüber lächeln oder sich ereifern soll. Ja genau liebe Leute, DAS ist Punk. Seit 28 Jahren. Kompromisslos, einzigartig, immer noch genauso gut wie mit dem Debüt „Vorsicht Schreie“, das die Band 2004 noch einmal komplett neu eingespielt hat und das seitdem allen ohne Probleme zugänglich sein sollte, auch Amazon-Punks und iTunes-Anarchisten. „Reise“ führt den Vorgänger (nicht nur vom Titel her) weiter, soll heißen: Es geht angriffslustig nach vorne, allzu lange Eingewöhnungsphase wie bei den Veröffentlichungen in den 90ern sind nicht nötig, was natürlich nicht bedeutet, dies sei leichte Kost. Anhängern der Band braucht man sowieso nichts zu erklären, und Neuentdecker müssen sich selbst die Zeit nehmen, die es braucht, um in die Welt von EA80 einzutauchen. Klar ist, es lohnt sich: Immer noch, wieder, mehr denn je.

    weitere Platten

    Definitiv: Nein!

    VÖ: 25.11.2011

    Schweinegott

    VÖ: 01.01.1998