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    It`s Not Not
    Bound For The Shine

    VÖ: 14.12.2007 | Label: Defiance/Cargo
    Text:

    Das spanische Knall-Knoglomerat macht wieder alles, was ihm so Spaß macht. Das macht es dann auch uns. Postpunk – jetzt wieder mit Zeit für Jokes. So sympathisch, so ekstatisch.

    Da legt man schon mal den Kopf zurück und lässt sich überrennen von einem zackigen Postpunk-Wirbelwind namens „The Bright Side“. Radio 4 mit der Energie von At The Drive-In, so könnte man das beschreiben. Und weil sie eben Bock drauf haben, lassen sie unmittelbar darauf Sonic-Youth-Gitarren zu kaum ernst zu nehmendem Überschlagsgesang los. Was mal als Spaßprojekt begann, formte sich auf dem letzten, nicht umsonst so benannten Album „No Time For Jokes“ zu ernsten Sache. Das machte die Musik toller, ohne Frage, weil es sie wertiger machte. Die Musik wollte mehr, die Musiker es wissen. Aber dem Vierbeiner fehlte irgendwie ein wichtiges Standbein. Der Humor, der Spaß an der Sache war bei It’s Not Not (weiterhin bestehend aus Tokyo-Sex-Destruction- und Standstill-Leuten) nie in einer Weise vordergründig, wie er es bei Horse The Band ist. Er lag mehr im Arrangement, einer lockeren Ernstlosigkeit, Unverkrampftheit, die der Komposition und Darbietung innewohnte. Und wer das vermisst hat, wird sich freuen, dass „Bound For The Shine“ sich wieder alles erlaubt, was es will. Anleihen an böse Postpunk-/Posthardcore-Vertreter wie The Plot To Blow Up The Eiffel Tower stehen nie lange für sich. Irgendwas findet sich immer, um die Bedrückung schnell wieder aus dem Raum zu fegen. Ein debiler Old-School-HC-Klopper der Marke „Fuckin‘ Bullshit“ zum Beispiel! Der reißt dem Ernst fix die Arme aus und klopft ihm damit auf dem Kopf herum. Die beknackte Flöte in „Comes And Goes“ sowieso. Das klingt dann, als würden die frühen Robocop Kraus mit… vielleicht dem Animal Collective und einer Kindergartengruppe um die Wette spielen. Das Ganze scheinbar direkt bei der Band im teppichverzierten Proberaum, zumindest macht die herrlich natürliche, popanzfreie Produktion einen das glauben. Die Knieps-Gitarren bekommen höchstens ein bisschen Hall, der bei den Drums fast ganz zu Hause bleiben darf. Man muss das loben, 2007. Und es sei gesagt: Hier passiert so unfassbar viel, und das derartig vielfältig, dass man monatelang Freude haben kann beim Neues-Finden. Oder beim Neue-Lieblinge-Finden. Ganz unumwunden schön kommt schließlich die Indie-Ballade „Too Late“ um die Ecke. Und langsam aber sicher erhärtet sich der Verdacht, dass Les Savy Fav endgültig Konkurrenz befürchten müssen. Bisher war ja alles Spaß, aber Qualität setzt sich nun mal durch. Humor hin oder her: Spanien zieht gleich.

    weitere Platten

    No Time For Jokes

    VÖ: 29.08.2005

    Giving Everything!

    VÖ: 06.09.2004