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    Autobot
    Tafeldienst

    VÖ: 22.06.2007 | Label: TLG/X-Mist
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12

    Wer sich dafür entscheidet, als humoristischer Songwriter auf die Bühne zu treten, ist entweder exzellent oder peinlich. Autobot hält Kurs aufs Erste.

    Wer in einem Lied wörtlich unser Magazin erwähnt, hat seine Besprechung schon sicher. Wenn es auch in etwas irritierendem Kontext auftaucht. Laut Autobot sind wir nämlich die Lieblingslektüre von Sören, einem liebenswerten, aber auch enervierenden linken Hippie zwischen Kiffer Keek aus „Bang Boom Bang“ und Dieter Krebs‘ „Martin“. Sei’s drum, „Mein Freund Sören“ ist so ein Lied, das zeigt, worum es hier geht. Popliteratur als Musik. Der genaue, gern überzeichnende Blick auf Nerds, Popkultur, Videospiele. Kurz: die „Latch Key Kids“ des 21. Jahrhunderts. „Ich habe Probleme, die passen zu mir/ Wie schaff ich den Endgegner in Level vier?“, ist Refrainzeile des größten Hits, und auch der Rest des Textes sitzt vor einem mit einem Gesichtsausdruck leicht verzogener Lippen, aus denen jeden Moment ein Lachanfall brechen kann. Der Künstler weiß um seine Albernheit, er weiß aber auch um die wunden wahren Kerne, in die er treffsicher hineinsticht. Der Alleinunterhalter mit seiner Gitarre bemüht sich zu sehr mit einer Metalsatire, überrascht mit einem patenten Gastrapper und lehnt „Gute Nacht, Commander Keen“ sehr eng am NOFX-Superbrett „180 Degrees“ an. Seinen dreisten, absolut unperfekten Funny-van-Dannen-trifft-akustischen-Calicore-Mix verkaufte er schon vor dem Vertriebsdeal mit X-Mist in beachtlichen Stückzahlen von der Kleinkunstbühne runter. Ein Sponti, ein Punk.

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