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    Maritime
    Heresy And The Hotel Choir

    VÖ: 12.10.2007 | Label: Grand Hotel van Cleef/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Maritime - Heresy And The Hotel Choir

    Das wäre dann die Dritte, die man nicht anders als empfehlen kann. Maritime bleiben der Inbegriff klassisch amerikanischen Indierocks – leider in jeder Konsequenz.

    Gut, damit es raus ist: Maritime haben einen neuen Gitarristen, der Hühnchen heißt. Chicken, um genau zu sein, aber das hat er sich ja selber ausgesucht. Noch eins drauf? Maritime haben jetzt einen Gitarristen, der Chicken heißt, und singen Lieder, die „Handover Hannover“ heißen (mit Doppel-N, wie es nur Amerikaner machen, die lange in Deutschland unterwegs waren). Ist das super, oder was? Dazu gibt es einen flinken Shuffle-Rhythmus, wechselweise Wave-, Hardrock- und Stakkatogitarren und einen Davey von Bohlen wie sonst auch: leicht verschnupft und heiser scheint’s, in Wahrheit ohrenscheinlich kerngesund. Denn das dritte Maritime-Album „Heresy And The Hotel Choir“ ist eine kraftvolle, frische, gleichwohl nie ganz unmelancholische Indierock-Platte, die so wohl nur im Mittleren Westen der USA zur Welt kommen kann. Neuling Chicken mag sein Gitarrenspiel an Postpunk und Wave geschult und eine überraschend angemessene britische Note in die Musik getragen haben – so sehr nach Bohlens alter Band The Promise Ring klangen Martime selten und auf ganzer Strecke nie. Da ist etwas sehr Aufbruchhaftes in dieser Musik, ohne dass sie je aufdringlich erschiene. Vielleicht meint Drummer Dan Didier das, wenn er von „Heresy…“ als einem gefühlten Debüt spricht. Andererseits: Auch mit dieser Platte als ihrer ersten statt dritten wären Martime heute kaum mehr als das etwas zu gut gehütete Geheimnis, das sie sind und in dieser Form wohl ewig bleiben. Denn das ist die Ironie auf dieser Seite des Rock’n’Roll, wo man die großen, lauten Gesten gerne den anderen überlässt: Die Guten übersieht man viel zu schnell.

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